Apple hat beim iPhone eine Funktion mit dem Namen „Nachlasskontakt“ integriert. Dort kann man einen Nutzer angeben, der im Todesfall auf die Daten der Apple-ID auf dem iPhone zugreifen kann, um sie zu sichern oder zu löschen Wie funktioniert das und was sollte man dabei beachten?
In der Trauerphase nach dem Tod eines Angehörigen möchte man sich vermutlich nicht auch noch mit technischen Geräten auseinandersetzen und zum Beispiel Accounts und Passwörter zusammensuchen. Die Nachlassfunktion erleichtert den Zugriff auf Daten von Verstorbenen und gibt Hinterbliebenen die Möglichkeit, darauf zuzugreifen oder die digitalen Inhalte unkompliziert zu löschen.
Apple-Support nach dem Todesfall: So richtet man die Funktion ein
Ein Nachlasskontakt kann seit iOS 15.2 und auch am Mac mit mindestens macOS 12.1 für die Apple-ID eingerichtet werden. Damit das funktioniert, muss die Zwei-Faktor-Authentifizierung für das Apple-Konto aktiviert sein. Danach geht man so vor:
- Am iPhone steuert man die Einstellungen an.
- Hier gibt es den Bereich „Passwort und Sicherheit“.
- Tippt dort auf „Nachlasskontakt“.
- Wählt „Nachlasskontakt hinzufügen“ und richtet den entsprechenden Nutzer ein.
- Danach wird ein Zugriffsschlüssel generiert. Den Key kann man ausdrucken oder an den entsprechenden Nutzer senden. Der Schlüssel muss gut aufbewahrt werden, da man nur damit den Zugriff auf die Daten erhalten kann.
Auch für andere Online-Dienste sollte man vorsorgen:
Es können auch mehrere Kontakte ausgewählt werden. Der ausgewählte Nutzer benötigt keine eigene Apple-ID oder ein Apple-Gerät. Für den Zugriff auf die Inhalte nach dem Tod wird zum einen der Zugriffsschlüssel und zum anderen die Sterbeurkunde benötigt. Der Schlüssel wird erstellt, sobald die Funktion eingerichtet wurde. Der Datenzugriff kann dann über diese Seite beantragt werden. Apple prüft die Informationen. Danach wird eine spezielle Apple-ID für den Nachlasskontakt erstellt, um auf die Inhalte im Account zuzugreifen. Die bisherige Apple-ID wird deaktiviert. Das betrifft auch die Aktivierungssperre auf den Apple-Geräten mit der ID. Nach der Genehmigung durch Apple kann man drei Jahre lang auf die Daten zugreifen und sie in dieser Zeit speichern oder den Account löschen.
Nachlasskontakt für Apple-ID: Das sollte man beachten
Als Nachlasskontakt sollte natürlich nur jemand ausgewählt werden, der einem sehr nahesteht und zu dem man volles Vertrauen hat. Der Nutzer kann im Ernstfall auf die im Apple-Account gespeicherten Daten zugreifen. Dazu gehören unter anderem Fotos, Nachrichten, Notizen und Apps. Ausgeschlossen von dem Zugriff sind aber gekaufte Inhalte wie Filme, Musik und Bücher. Auch Zahlungsdaten, Passwörter und Passkeys im Schlüsselbund werden über die Funktion nicht freigegeben.
Hat man sich nach dem Einrichten verstritten, kann man einen Nachlasskontakt auch über die entsprechende Option nachträglich entfernen.