Was ist ein Bachelor? Und was ist der Unterschied zum Master? Das und was ein Bachelor noch alles sein kann, erklären wir euch hier.
Was ist ein Bachelor?
Was früher das Diplom war, ist heute der mehrstufige Bachelor-Master-Studiengang: Nach 3 bis 4 Jahren erreichen Studenten den akademischen Grad „Bachelor“, der sie für verschiedene Berufe qualifiziert. Wird das Studium für 1 bis 2 Jahre weitergeführt, lässt sich der akademische Grad „Master“ erreichen. Je nach Fachrichtung gibt es verschiedene Bachelor-Titel:
- Bachelor of Arts (B.A.) für Medien-, Kultur- und Sprachwissenschaftler
- Bachelor of Science (B.Sc.) für Wirtschafts- und Naturwissenschaftler
- Bachelor of Laws (LL.B.) für Jura-Absolventen
- Bachelor of Engineering (B.Eng.) für Ingenieurwissenschaftler
- Bachelor of Fine Arts (B.F.A.) für Künstler
- Bachelor of Music (B.Mus.) für Musiker
- Bachelor of Musical Arts (B.M.A.) für Musikwissenschaftler
- Bachelor of Education (B.Ed.) für einen Beruf im außerschulischen Bildungsbereich.
Für manche Studiengänge wie Medizin gibt es keinen Bachelor oder Master. Hier wird weiterhin das Staatsexamen als akademischer Grad verliehen.
Warum gibt es das Bachelor/Master-System?
Das Bachelor/Master-System wurde eingeführt, um einen einheitlichen Standard in ganz Europa zu schaffen. Es ersetzt die bisherigen Universitätsabschlüsse und ist in Deutschland vergleichbar mit dem alten Grundstudium-Hauptstudium-System: Bachelor fürs Grundstudium, Master fürs Hauptstudium.
Vorteile des Bachelor-Studiums
- Kürzere Studienzeiten.
- Bereits nach 3 Jahren kann ein Beruf ausgeübt werden.
- Einheitlicher und international anerkannter Studienabschluss.
Nachteile des Bachelor-Studiums
- Je nach Universität sind unter Umständen zu viele Fächer in zu kurzem Zeitraum untergebracht. Studenten können durch den erhöhten Leistungsdruck überfordert sein.
- Nebenjob oder Kindererziehung sind aufgrund der Leistungsdichte nur schwer mit einem Bachelor-Studium zu vereinbaren.
RTL Serie „Der Bachelor“: In der Bedeutung als Junggeselle
Das Wort „Bachelor“ bedeutet im Englischen Junggeselle, wodurch mitunter Missverständnisse entstehen. In der RTL-Serie „The Bachelor“ geht es darum, dass ein Mann aus mehreren Frauen seine Liebste auswählen soll. Bachelor sind in der Regel jung (meist unter 30). Der Titel bezieht sich aber nur auf den Ehe-Status – es gibt also auch ältere Bachelors.
Bachelor sind übrigens nicht immer Männer – auch Frauen können „Bachelor“ sein – man bezeichnet sie dann als „Bachelor Girl“ oder „Bachelorette“ (bei RTL). Für unverheiratete Frauen ist in den englischsprachigen Ländern allerdings der Titel „Miss“ gängiger (im Gegensatz zu „Mrs.“ für verheiratete Frauen).
Woher kommt der Begriff „Bachelor“?
Der Titel Bachelor ist weit älter und reicht bis in die römische Antike zurück. Das ursprüngliche Wort stammt aus dem Lateinischen und lautet „Baccalaureus“ – das ist eine Neubildung der beiden Wörtern bacalis (beerenreich) und laurus (Lorbeerkranz) und bedeutet „mit Lorbeeren gekrönt“. In der Antike war das angeblich ein besonderer Ehrentitel.
- Im Mittelalter wurde daraus der Inhaber des untersten akademischen Grad: Zunächst wurden damit junge Geistliche bezeichnet, später dehnte man die Bedeutung auf verschiedene Disziplinen aus.
- Auch im Mittelalter gab es schon die Unterscheidung von Grund- und Hauptstudium: Den Titel Baccalaureus durfte ein mittelalterlicher Student tragen, wenn er das klassische Trivium (Grammatik, Dialektik, Rhetorik) absolviert hatte. Nach Abschluss des Quadriviums (Arithmetik, Geometrie, Musik, Astronomie) durfte er sich als Magister bezeichnen.
- Außerdem wurden im Mittelalter junge Ritter als Bachelor bezeichnet, die noch kein eigenes Gut erworben hatten.