Der eskalierende Handelskrieg zwischen den USA und China könnte ein weiteres Opfer finden: Apple. Nachdem Google aufgrund eines Dekrets von US-Präsident Trump Huawei die Android-Lizenz entziehen musste, werden nun Stimmen in der Volksrepublik laut, die eine Vergeltung fordern. In den sozialen Medien des Landes wird zum Apple-Boykott aufgerufen. Für den iPhone-Hersteller steht viel auf dem Spiel.
„Wie du mir, so ich dir“ – das biblische Sprichwort könnte sich zum vorherrschenden Charakterzug der Handelsbeziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und China entwickeln. Als Reaktion darauf, dass US-Präsident Huawei auf eine schwarze Liste gesetzt hat und Google dem Konzern daraufhin die Android-Lizenz entziehen musste, fordern chinesische Internetnutzer nun lautstark Vergeltungsmaßnahmen. Das berichtet Heise unter Berufung auf Buzzfeed News.
Sauer auf Apple: Chinesische Internetnutzer fordern Boykott
In Chinas sozialen Medien findet etwa die „Boycott Apple“-Kampagne immer mehr Anklang, die dazu aufruft, Produkte des US-Herstellers im Ladenregal links liegen zu lassen. Stattdessen fordern die Chinesen ihre Mitbürger auf, bewusst Hersteller des eigenen Landes zu stärken. „Die Funktionen bei Huawei sind mit denen des iPhone vergleichbar oder sogar besser“, schreibt ein Chinese auf Weibo, der größten Social-Media-Plattform Chinas. „Sobald ich Geld habe, werde ich mein Smartphone wechseln“, schreibt ein anderer, der aktuell noch ein iPhone verwendet und deswegen ein „schlechtes Gewissen“ habe.
Ob und inwieweit die Nutzerproteste gegen Apple spontan sind, oder doch von der chinesischen Regierung gesteuert werden, ist nicht bekannt.
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Vergeltung für Huawei: Was Apple in China drohen könnte
Neben dem sich verschlechternden Image in China drohen Apple womöglich auch konkrete Vergeltungsmaßnahmen durch die chinesische Regierung. Als Antwort auf das Dekret von US-Präsident Trump könnte die Staatsführung in Peking Apple und anderen US-Unternehmen den Zugang zum chinesischen Markt erschweren oder sogar ganz blockieren. Denkbar ist ebenso, dass China als Vergeltungsmaßnahme Exportbeschränkungen für essenzielle Smartphone-Bauteile verhängt, die von chinesischen Herstellern an US-Unternehmen verkauft werden. Im schlimmsten Fall müsste Apple sogar die Vorstellung des iPhone 11 nach hinten verschieben, bis sich die USA und China auf einen Kompromiss im Handelsstreit geeinigt haben.