Wer auf der beliebten Krypto-Handelsplattform Coinbase in Deutschland handeln will, hat ein Problem. Laut Geschäftsbedingungen der Plattform gilt das Angebot nicht für deutsche Kunden. Dennoch kann man sich dort auch hierzulande anmelden. Was gilt denn jetzt genau? Und ist Coinbase in Deutschland wirklich verboten? Wir haben uns schlaugemacht.
Coinbase ist auch in Deutschland eine der bekanntesten Handelsbörsen, um Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Litecoin zu kaufen und zu verkaufen. Die Webseite bietet ihre Dienstleistungen sogar in deutscher Sprache an. Im Prinzip könnte kann man also sofort anfangen und sich Bitcoins kaufen. Allerdings gibt es da einen großen Haken.
Ist Coinbase in Deutschland erlaubt?
In den AGB von Coinbase steht ausdrücklich, dass die Dienstleistungen der Webseite nicht für deutsche Kunden gedacht sind. Konkret steht dort:
The websites and the services offered by Coinbase are NOT addressed to persons who have their registered office or place of residence in Germany. Coinbase services are provided by Coinbase UK, Ltd., a UK entity. Coinbase UK, Ltd. is not a regulated financial services provider and does not operate outside the UK.
Auf Deutsch heißt das etwa:
Die Webseite und Dienstleistungen von Coinbase werden nicht für Personen angeboten, die ihren Wohnsitz oder ihren registrierten Arbeitsplatz in Deutschland haben. Die Dienste von Coinbase werden von Coinbase UK, Ltd. angeboten, einer im Vereinigten Königreich ansässigen Firma. Coinbase UK, Ltd ist kein regulierter Finanzdienstleister und operiert nicht außerhalb des Vereinigten Königreichs.
Coinbase in Deutschland verboten?
Da die AGB recht eindeutig sind, würde man eigentlich meinen, dass deutsche Nutzer sich überhaupt nicht bei Coinbase anmelden können. Genau das ist aber nicht der Fall: Liest man sich Erfahrungsberichte im Netz durch, gibt es etliche deutsche Kunden von Coinbase. Auch wir haben uns zu Testzwecken auf der Seite angemeldet, um ein Wallet zu erstellen und wurden sogar verifiziert. Allerdings haben wir keine Kryptowährungen ge- oder verkauft.
Die Nutzung von Coinbase fällt daher wohl in eine Grauzone. In etlichen Foren liest man von deutschen Nutzern, die keine Währungen bei Coinbase kaufen können. Stattdessen würden sie eine Meldung erhalten, dass der Service derzeit nicht in Deutschland angeboten wird.
Wir raten daher zu Vorsicht bei der Nutzung von Coinbase. Wenn ihr dort bereits Kryptowährungen gekauft habt, solltet ihr sie in ein sicheres Wallet übertragen. Theoretisch kann es nämlich passieren, dass Coinbase euren Account sperrt und ihr keinen Zugang mehr zu eurem Guthaben habt.
Probleme mit den deutschen Finanzbehörden?
Warum Coinbase diese Probleme in Deutschland hat, ist nicht ganz klar. Im Support-Bereich findet sich ein Passus, in dem Coinbase die Nutzer in zwei Gruppen einteilt: User und Exchanger.
- User sind Nutzer, die Kryptowährungen auf lizenzierten Plattformen wie Coinbase kaufen und verkaufen.
- Exchanger sind Nutzer, die zusätzliche Tausch-Dienstleister nutzen, um Echtgeld in Kryptowährung umzutauschen.
Laut Coinbase benötigt diese zweite Nutzergruppe zusätzliche Erlaubnisse von staatlichen Behörden. Möglich, dass es in Deutschland dabei Probleme gibt und Coinbase hiesige Nutzer deshalb von dem Dienst ausschließt. Denkbar ist aber auch, dass es in Deutschland generell Probleme mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gibt. Die Behörde reguliert den deutschen Finanzmarkt und erteilt Dienstleistern im FinTech-Sekor Zulassungen. In der Vergangenheit gab es bereits etliche Fälle, in denen die BaFin eine entsprechende Zulassung verweigerte.
Wie sehen eure Erfahrungen mit Coinbase aus? Gab es irgendwelche Probleme beim Handel mit Bitcoin und Co. oder lief alles reibungslos ab? Schreibt uns in den Kommentaren!