Brille, Schmuck, Geldbörse, Koffer, Skateboard, Jacke und Kuscheltier - alles kann in einem Zug vergessen bzw. verloren werden. Nicht immer muss der Verlust endgültig sein, denn es gibt mehr ehrliche Finder, als man oftmals meint. Die Deutsche Bahn betreibt zum Zwecke der Zusammenführung von Fundstück und Besitzer ein Fundbüro. Lest hier, welche Möglichkeiten ihr habt, den Verlust zu melden, Fundstücke zu recherchieren und mit welchen Kosten ihr rechnen müsst.
Video: Was du vor deiner nächsten Bahnfahrt wissen solltest
Sobald ihr den Verlust einer Sache feststellt und vermutet, dass ihr den Gegenstand im Bahnhof oder Zug verloren habt, solltet ihr den Verlust umgehend anzeigen. Die DB betreibt ein eigenes Fundsachenmanagement und wird nach Eingang eurer Verlustanzeige vier Wochen nach eurem verlorenen Besitz forschen.
Deutsche Bahn Fundbüro: So könnt ihr euren Verlust melden
Ihr habt mehrere Möglichkeiten eure verlorene Sache bei der Deutschen Bahn zu melden, wobei eine Verlustanzeige online bis zu vier Wochen rückwirkend aufgegeben werden kann. Nach Ablauf dieser Zeit könnt ihr den Vorgang aber noch telefonisch durchführen.
- Verlustmeldung online: Einfach, schnell und komfortabel - mit wenigen Klicks habt ihr die Sache schon erledigt und könnt anschließend mit eurer Verlustnummer weitere Nachforschungen anstellen. Um eine Verlustmeldung zu erstellen, müsst ihr zu Beginn euer verlorenes Objekt näher definieren. Dazu wählt ihr aus einer Warengruppe und den jeweiligen Untergruppen aus, ebenso die Farbe und den Hersteller bzw. die Marke. In einem freien Feld könnt ihr dann noch eigene Anmerkungen hinzufügen. Anschließend beschreibt ihr das Verlustereignis, indem ihr das Datum, den Ort, die Zugnummer bzw. den Bahnhof angebt. Zuletzt füllt ihr die Felder zu euren persönlichen Daten aus und schon seid ihr fertig. Die Fundservice-Datenbank der DB wird euch sofort Gegenstände anzeigen, die eurer Beschreibung entsprechen. Mit eurer Verlustnummer und eurem Namen könnt ihr aber jederzeit eine neue Suche starten.
- Servicemitarbeiter am Bahnhof: Direkt am Bahnhof könnt ihr euch an die Service-Mitarbeiter wenden - es muss kein Fundbüro an dem Bahnhof vorhanden sein. Die DB-Information hält Nachforschungsanträge für euch bereit und die Mitarbeiter sollten bereit sein, euch beim Ausfüllen ggf. zu unterstützen. Das ausgefüllte Formular könnt ihr an der Information oder dem Fundbüro direkt abgegeben oder per Post an DB Station&Service AG, Fundbüro, Döppersberg 37, 42103 Wuppertal bzw. per Fax an 069 265 21387 oder E-Mail an fundbuero.dbag@deutschebahn.com schicken.
- Telefonische Meldung: Die DB betreibt auch eine Fundservice-Hotline: 0900 199 05 99. Diese Nummer ist nicht kostenlos, das Internet wäre aus diesem Grund zu bevorzugen. Ihr erreicht die Mitarbeiter Montag bis Samstag zwischen 8 und 20 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 20 Uhr.
Falls die Suche des DB-Fundservice erfolgreich verläuft, werdet ihr direkt informiert. Sollte sich die Sache nicht innerhalb von vier Wochen nach der Verlustmeldung anfinden, wird die Suche eingestellt und ihr erhaltet darüber keine Benachrichtigung.
Gebühren
Art der Rückgabe | Kosten |
Abholung aus der Fundstelle | 5,00 € |
Abholung im zentralen Fundbüro | 15,00 € |
Versand aus der Fundstelle | ca. 20 € oder mehr (bei Kurierversand) – kostenlos bei Nachsendung per Zug (nur Gegenstände, die zur Fortsetzung der Reise unbedingt erforderlich sind – Service-Personal ansprechen) |
Versand aus dem zentralen Fundbüro (Wuppertal) | 35,00 € |
Versand ins Ausland | s.o. und länderabhängige Zusatzkosten |
Der ehrliche Finder geht nicht leer aus
Das Bürgerliche Gesetzbuch legt in §§ 978 ff. fest, dass der Finder einer verlorenen Sache Anspruch auf Finderlohn hat. Folgende Voraussetzungen müssen im Falle der Deutschen Bahn Fundstücke erfüllt sein:
- Der Gegenstand ist mindesten 50,00 € wert.
- Der Finder ist kein Mitarbeiter der DB AG oder eines Tochter- bzw. Vertragsunternehmens der DB.
- Der Finder hat nicht im Voraus auf seinen Finderlohn verzichtet.
Sollte der Eigentümer des Fundstückes ausfindig gemacht werden können wird die DB ihm auf Wunsch den Namen und die Adresse des Eigentümers mitteilen. Die Höhe des Finderlohns wird prozentual ermittelt: 2,5% für einen Gegenstandswert zwischen 50 € und 500 €, sowie 1,5% über 500 €. Falls ihr also etwas findet und es bei den Mitarbeitern der Deutschen Bahn abgebt, lasst euch die Abgabe des Fundes von den Mitarbeitern quittieren.
Fundsachenversteigerungen: Fahrräder und tausend Dinge von A bis Z - Termine und Orte
Ähnlich wie am Flughafen gibt es unzählige Artikel des Lebens, die von ihren ehemaligen Besitzern nicht gesucht bzw. nie abgeholt werden. Diese Sachen werden dann von der Bahn in regelmäßigen Abständen - nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist - versteigert. Diese Versteigerungen finden normalerweise Donnerstags im Zentralen Fundbüro der Deutschen Bahn statt:
DB Station&Service AG - Zentrales Fundbüro - Döppersberg 37 - 42103 Wuppertal
Es gibt aber zusätzlich in unterschiedlichen Abständen und wechselnden Städten weitere Versteigerungen. Die Termine für 2015 könnt ihr den folgenden Tabellen entnehmen:
Was wird versteigert? | Wo? | Wann? |
Fahrräder | Bahnhof Berlin Lichtenberg | 16.09.2015 um 15:00 Uhr |
Fahrräder | Rostock (Klima-Aktionstag) in der City auf der Bühne an der Ecke Schnickmannstraße | 20.09.2015 um 15:30 Uhr |
Fahrräder | Bahnhof Cottbus (Bahnhofsfest) | 03.10.2015 um 14:00 Uhr |
Fahrräder | Hauptbahnhof Köln (An der Radstation – Breslauer Platz/Kostgasse) | 25.08.2015 um 10:00 Uhr |
Fahrräder | Hauptbahnhof Kiel (DB Information) | 20.10.2015 um 11 Uhr |
Allgemein | HBF Düsseldorf (Empfangshalle DB Information) | 10. Oktober um 12-15 Uhr12. Dezember um 12-15 Uhr |
Allgemein | Frankenberg (Eder) Bahnhof – Feier zur Reaktivierung der stillgelegten Bahnstrecke Korbach - Frankenberg | 13.09.2015www.korbach-frankenberg.de/eroeffnung |
Allgemein | DB-Museum Nürnberg – Lessingstraße 6 | 27.09.201511 bis 14 Uhr |
Allgemein | HBF Wuppertal – Zentrales Fundbüro der DB AG – Fundsachenversteigerungsraum Gleis 1, Höhe Abschnitt B | Jeweils von 15 bis 18 Uhr
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