Möglicherweise müsst ihr bald wieder etwas länger auf einen Brief oder ein Paket warten. Die Gewerkschaft ver.di hat zu einem Streik in den Brief- und Paketzentren der Deutschen Post aufgerufen.
Bereits im Januar haben viele Post-Mitarbeiter für einige Tage ihre Arbeit niedergelegt. Im März 2023 könnte es wieder so weit sein. Die Gewerkschaft Ver.di, die rund 160.000 Beschäftigte bei der Deutschen Post vertritt und das Unternehmen haben sich in den jüngsten Verhandlungen nicht einigen können (Quelle: Spiegel.de). Ein neuer Arbeitsausstand droht also. Grund für den möglichen Post-Streik sind anhaltende Uneinigkeiten zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Deutschen Post AG.
Post-Streik: Warum wird gestreikt?
Ver.di fordert für die 160.000 Tarifkräfte der Deutschen Post AG 15 Prozent mehr Lohn und 200 Euro mehr für Auszubildende. Im kommenden Jahr soll es eine Lohnerhöhung um 340 Euro geben. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben. Die aktuellen Tarifverhandlungen sind in der zweiten Runde zu keinem Ergebnis gekommen, weshalb sich die Gewerkschaft zu dem Schritt gezwungen sieht, einen Streik auszurufen. Die Verhandlungsleiterin Andrea Kocsis zum Streik im Januar:
„Dass die Arbeitgeber den Ausgleich von Reallohnverlusten verweigern, ist angesichts der Milliardengewinne des Konzerns eine Provokation.“
Die Deutsche Post weist die Forderungen zurück mit der Begründung, sie seien „realitätsfern“. Weitere Tarifgespräche sind für Freitag, den 10. März angekündigt. Je nach Ausgang könnte es dann zu einer neuen Streikrunde kommen.
- Noch steht nicht fest, ob und wann es im März einen neuen Post-Streik geben könnte.
- Wo wird gestreikt? Die letzten Aufrufe galten bundesweit und waren nicht regional beschränkt.
- Auch am Wochenende könnte die Arbeit niedergelegt werden.
- Der neue Streik soll unbefristet laufen. Der letzte Streik dieser Jahr fand 2015 statt und lief wochenlang (Quelle: Süddeutsche).
- Viele Bestellungen, Briefe, Rechnungen und mehr könnten liegenbleiben und erst verzögert ausgeliefert werden.
Wann kommt mein Paket? Störungen online, Sendungen per Telefon prüfen
Es ist unklar, wie viele Beschäftigte dem Streikaufruf folgen und ihre Arbeit niederlegen werden. Möglicherweise landet also auch heute Post in einigen Briefkästen. Da aber auch die Verteilerzentren bestreikt werden, dürften viele Sendungen gar nicht erst an die Zulieferer gelangen. Auch ohne Streiktage kommt es immer wieder vor, dass Briefe erst verzögert ausgeliefert wurden. Die Beschwerden haben in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen. Die Post verweist auf einen hohen Krankenstand und allgemein zu wenig Personal:
- Informationen zu einer DHL- und Postsendung könnt ihr möglicherweise beim Kundenservice erfragen (DHL | Deutsche Post). Beachtet aber, dass derzeit vermutlich sehr viele Anfragen eingehen und man nicht bei jedem Einzelfall helfen kann. Ihr solltet erst Kontakt aufnehmen, wenn eine Sendung sehr lange unterwegs ist.
- Eine Selbstabholung von bereits verschickten Sendungen, Paketen und Briefen in einer Postfiliale ist nicht möglich.
- Eine fest zugesicherte Lieferzeit gibt es bei der Deutschen Post nicht.
- Ansprüche durch verspätet gelieferte Briefe können daher höchstens gegen den Versender geltend gemacht werden.
- Ausnahme machen hier bestimmte Liefer-Services wie „Express“. Wird die Sendung hier nach der versprochenen Laufzeit geliefert, muss die Post haften.
- Allerdings gibt es hier eine Klausel in den AGB, nach denen eine Haftung bei bestimmten Fällen, zum Beispiel durch höhere Gewalt oder eben Streiks, ausgeschlossen wird.
- Verderbliche Ware sollte im Falle eines Streiks zusätzlich verpackt werden. Im Zweifelsfall sollte bei einem drohenden, größeren Poststreik auf eine Versendung verzichtet werden.
Alternative Lieferdienste wie PIN, DPD und Co. sind vom Streik nicht betroffen. Lest zum Thema auch: Wann kommt mein Paket? Uhrzeiten für DHL, Hermes, UPS und mehr online ermitteln.