Telefonieren via R-Gespräch: Wie funktioniert das? Und wie kann man sich als Angerufener vor hohen Gebühren schützen? Diese und andere Antworten rund um R-Gespräche findet ihr in diesem Artikel.
R-Gespräche sind Telefonanrufe, bei denen der Angerufene die Kosten des Telefonats übernimmt. Das R steht für das englische reverse und spielt auf reverse charge = umgekehrte Bezahlung an.
Wie R-Gespräche funktionieren
Es gibt verschiedene Anbieter, über die R-Gespräche abgewickelt werden. Will man ein solches durchführen, ruft man eine kostenlose Nummer dieser Anbieter an. Man nennt seinen Namen und wählt dann die Nummer, mit der man verbunden werden möchte. Der Anruf wird in der Regel automatisch, manchmal manuell durchgestellt. Der Angerufene hört nach dem Abheben eine automatische Ansage, in der er erfährt, wer ihn via R-Gespräch erreichen möchte. Anschließend wird ihm mitgeteilt, wie hoch die anfallenden Gebühren wären. Will er das Gespräch annehmen, muss er dies in der Regel per Tastenwahl bestätigen.
Früher genügte das Sprechen des Wortes “Ja“, da aber auch Anrufbeantworter-Ansagen ausgelesen wurden, in denen das Wort beiläufig vorkam (“Ihr könnt mir ja eine Nachricht hinterlassen“), sind die meisten Anbieter auf das Tastenwahlverfahren umgestiegen.
Verbreitung von R-Gesprächen
Sie waren Anfang der Nullerjahre auf den Markt gekommen und damals eine echte Innovation. Denn Flatrates waren noch wenig verbreitet und diese Option kostenlos zu telefonieren für viele Nutzer interessant. Mittlerweile sind R-Gespräche ein Nischenphänomen, das kaum noch bekannt und verwendet wird. Nicht zuletzt wegen horrender Gebühren und der unseriösen Geschäftspraktiken einiger Anbieter. Man sieht an öffentlichen Telefonzellen noch relativ oft R-Gesprächsaufdrucke. In Notfällen hat man so die Möglichkeit auch ohne funktionierendes Handy wichtige Personen zu erreichen.
Telefonnummer für R-Gespräche sperren
In der Vergangenheit wurden immer wieder Fälle von horrenden Telefonrechnungen durch versehentlich angenommene R-Gespräche bekannt. Oft haben Kinder im nicht geschäftsfähigen Alter die Gespräche ausgelöst und stundenlang telefoniert. Manchmal wurden Anrufbeantworter systematisch angerufen. Seit 2007 kann man seine Telefonnummer für die Annahme von R-Gesprächen sperren und solche bösen Überraschungen verhindern.
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