„Du willst 50 Euro? Gehen auch 10?“ – „Hast du die Hose auch in Grün und Größe XL?“ Manchmal ist Kleinanzeigen einfach die Hölle auf Erden – vor allem, wenn ihr auf diese 31 Typen trefft.
Dank Kleinanzeigen werden wir unseren unliebsamen Kleinkram los und können dabei auch noch bares Geld verdienen. Doch bis man es geschafft hat, einen Käufer für sein Zeug zu finden, muss man sich erstmal mit den folgenden 31 nervigen Typen rumschlagen:
„Ich melde mich dann nochmal bei dir“
Nein, tust du nicht.
„Kannst du es auch versenden?“
Hast du die Anzeige gelesen? Da steht ganz groß: „NUR FÜR SELBSTABHOLER“ – außerdem werde ich den Teufel tun und eine verdammte Schrankwand zur Post schleppen.
Festpreis? Mir doch egal!
Da stellt man was für einen FESTPREIS von 200 Euro rein und kriegt Antworten mit einem Gebot von 50 Euro. Ihr seid echt Helden, Leute!
Fragen über Fragen …
Funktioniert der noch? Kann der das und das? Verdammte Fragenquatscher …
Weißt du, alle diese Fragen hättest du dir sparen können, wenn du die VERDAMMTE BESCHREIBUNG GELESEN HÄTTEST!!!
Der Bluffer
„Neee, das ist viel zu viel, tschüss!“ – Nein, das ist nicht zu viel! Du denkst nur, dass ich mit dem Preis weiter runtergehe, aber das wird nicht passieren, du Lump!
Stattdessen meldest du dich spätestens in 10 Minuten wieder und fragst, ob ich es dir nicht doch verkaufen kann …
„Nein, eigentlich brauche ich es doch nicht“
Eine fortgeschrittene Stufe des Fragenquatschers, dem nach hundert ausgetauschten Nachrichten auffällt, dass er das, was ihr verkauft, doch nicht braucht.
Du wurdest soeben „gekleinanzeigt“!
Ein Begriff, den ich schon lange versuche zu etablieren. Dabei handelt es sich um den Vorgang, in dem euch ein Interessent zusagt, ihr einen Abholtermin miteinander ausmacht und er dann einfach nicht erscheint, ohne vorher abzusagen.
Dann nimm doch die Anzeige raus!
Da findet man endlich das Ding, wonach man seit Wochen sucht, schreibt den Verkäufer an und fragt, wann man es abholen kann und der nur so: „Ne, das ist schon seit Wochen verkauft.“ Wie wäre es, wenn du dann die verdammte Anzeige offline nehmen würdest?!
Die Unbelehrbaren
Es gibt Leute, die sind stur wie ein Esel. Denen kannst du fünfmal sagen, dass du nicht mehr weiter mit dem Preis runtergehst – die versuchen es trotzdem immer wieder.
„Das habe ich aber da schon viel günstiger gesehen!“
Ja und warum kaufst du es dann nicht einfach da und lässt mich in Ruhe?
„Ich habe gerade nicht so viel Geld dabei“
Gut sind auch die Typen, die zum vereinbarten Termin erscheinen, dann aber auf einmal weniger Geld dabeihaben, als ihr ursprünglich vereinbart habt: „Sorry, hab‘ nicht mehr dran gedacht. Aber das ist ja nicht so schlimm, oder?“
Doch, ist es! Verarschen kann ich mich selber. Sieh zu, dass du Land gewinnst.
Betrüger
„Pass auf, wir machen das so: Ich schicke dir die Hälfte des Geldes, du verschickst das Paket und wenn es da ist, schicke ich dir den Rest, okay? Ich kann übrigens nur per PayPal bezahlen.“
Nope, vergiss es. Ganz oder gar nicht, Kollege! Und um PayPal mach‘ ich sowieso gerne mal einen Bogen, da die Leute ansonsten gerne mal den Käuferschutz einschalten, um mich zu betrügen.
„Nimmst du auch …?“
Nein, ich akzeptiere ausschließlich Bargeld. Das stand auch genau so in der Anzeige. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
Das Goldfisch-Gedächtnis
Kennt ihr die Leute, deren Angebot ihr schon mal abgelehnt habt und die sich ein paar Tage später noch einmal bei euch melden und so tun, als hätten sie euch noch keine Nachricht geschrieben? Und dann bieten sie euch wieder genau das gleiche Angebot wieder an …
Bin ich ein Fotograf?
Ihr kennt das: Ihr habt euer Produkt online gestellt und ein halbes Dutzend aussagekräftiger Bilder geschossen, die alle Fragen klären sollten. Doch es gibt immer einen, dem das nicht auszureichen scheint: „Kannst du mir noch mehr Bilder schicken?“
Wenn du mir sagst, was genau du denn auf den anderen Bildern nicht erkennen kannst, würde ich das vielleicht sogar tun, aber ohne eine genaue Angabe? Nö.
Mr. Blurrycam
Ja, nicht jeder von uns hat eine Spiegelreflexkamera und optimale Lichtverhältnisse Zuhause. Trotzdem sollte man auf deinen Bildern zumindest ansatzweise erkennen können, ob es sich bei dem Objekt wirklich um das angepriesene Smartphone handelt.
Ihr müsst keine Angst davor haben, den Autofokus eurer Handykamera zu benutzen. Der tut euch nichts.
Fotos? Was sind Fotos?
„Verkaufe Smartphone, guter Zustand“ Ach wirklich? Dann beweise es mir doch, indem du ein paar Bilder davon in die Anzeige packst! Stattdessen blicke ich auf schnöde Herstellerfotos, die rein GAR NICHTS mit dem Zustand DEINES Smartphones zu tun haben.
„Kannst du nicht einen Freundschaftspreis machen?“
Klar, für dich doch immer! Kostet jetzt DOPPELT so viel.
„Kannst du das zu mir bringen?“
Moment, ich dachte, du willst was von mir? Und jetzt soll ich das zu dir bringen? Ne, lass mal gut sein, ich hab‘ noch 5 andere Interessenten in der Pipeline.
Die Verrückten
Ja, auch solche Leute gibt es. Ich hatte zum Beispiel letztens einen Typen, der meinen Laptop für 50 Euro kaufen wollte. Einziges Problem: Er wohnt in Köln. Da ich keine Lust hatte, das Ding zu versenden, habe ich ihm abgesagt.
Daraufhin hat er angefangen, Geschichten von seinem Opa aus dem Zweiten Weltkrieg auszupacken und versuchte mich davon zu überzeugen, dass die Erde eine Scheibe sei. Tja, es gibt einfach nichts, was es nicht gibt.
„Du siehst aber schick aus!“
Zum Glück ist mir sowas noch nicht selbst widerfahren, aber von einer Kollegin habe ich gehört, dass sie auch schon sehr unsittliche Anfragen über Kleinanzeigen bekommen hat. Ob ihr es glaubt oder nicht, aber Kleinanzeigen ist KEINE Dating-Plattform.
Offensichtliche Hehlerware
Bei manchen Anzeigen wird man einfach stutzig: „Drei Mal Bose Surround-Anlage 7.1 zu verkaufen. Schaut auch in meine anderen Anzeigen“ – dort sind dann orignalverpackte iPads und Serverschränke zu finden.
Lass mich raten? Die sind ganz ZUFÄLLIG von einem Laster gefallen?
„Ich habe es leider nicht ganz passend dabei“
Das ist an sich erstmal nicht so schlimm, wenn der abweichende Betrag nicht zu groß ist. Das kriege ich bestimmt rausgegeben. Wenn du aber eine Luftpumpe für 4 Euro mit einem 100-Euro-Schein bezahlen willst, haben wir beide ein Problem.
Die Geschichtenerzähler
Die Leute auf Kleinanzeigen tun wirklich ALLES, um dich immer noch um ein paar Euro runterzuhandeln. Da hört man dann herzerwärmende Storys von Leuten, die ihr gesamtes Geld zusammengekratzt haben, um dem besten Kumpel ein Geschenk zu machen, oder bekommt statt Geld angeboten, dass man in die Gebete des Käufers aufgenommen wird (kein Witz!).
Leute, vielleicht solltet ihr lieber versuchen, aus euren Storys einen Roman zu machen, anstatt mich von 10 Euro auf 8 Euro runterzuhandeln. Ich glaube, da habt ihr mehr von.
„Kannst du das für 3 Wochen reservieren?“
Ähm … nein. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst – so einfach ist das.
„Kann ich das in Raten zahlen?“
Sieht meine Wohnung aus wie der verdammte MediaMarkt? Nein, du kannst NICHT in Raten zahlen.
„Wie wäre es mit einem Tausch?“
Wenn ich an einem Tausch interessiert wäre, hätte ich es auch in die Anzeige geschrieben. Sorry Kollege, aber nur Bares ist Wahres.
„… neuwertig“
Das Display ist gerissen, die Hülle komplett zerkratzt und einer der Knöpfe geht auch nicht mehr. Das ist für dich also neuwertig?
Falsche Angaben im Titel
Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen Johannes, aber das Gerät, dass du verkaufen willst, ist kein Galaxy S22, sondern ein S8 …
„Hast du das auch in …?“
Sehe ich aus wie ein H&M? Nein, ich habe die Hose leider nicht 3 Nummern kleiner und in grün!