Virtueller Betrug ist für Cyber-Kriminelle ein einfacher Weg, um anderen Internet-Nutzern Schaden zuzufügen, immerhin handelt man online weitgehend in der virtuellen Anonymität. Diese Anonymität machen sich Betrüger aktuell vermehrt zunutze, um Facebook-Profile zu kopieren und mit diesen Profil-Klonen andere User zu schädigen.
Diese Facebook-Klon-Masche greift den alten Telefontrick auf, nach welchem angeblichen „Enkel“ bei Großeltern anrufen und dringend Geld benötigen, da man in einen Unfall verwickelt sei. Bei Facebook erhält man im Namen des gefälschten Freundes nun ebenfalls Bitten um Geld, Anfragen nach der Herausgabe privater Daten wie der Telefonnummer und mehr.
Facebook-Profil kopiert: So kann man sich vor Fakes schützen
Dabei werden Profile von Freunden 1:1 nachgestellt. Die Identitätsdiebe haben bei Facebook häufig leichtes Spiel, immerhin sind wichtige und private Daten häufig bereits dem öffentlichen Profil zu entnehmen, dazu gehören:
- Bilder und Fotos
- Kommentare
- Private Interessen
- Freundesliste
Mit den öffentlich zugänglichen Daten wird ein bestehendes Facebook-Profil geklont und Freundschaftsanfragen an die Bekannten weiterschickt, z. B. mit dem Vorwand, das bisherige Konto wurde gehackt, gesperrt oder gelöscht. Nun wird ein Gespräch gestartet, in dessen Verlauf etwa die Handy-Nummer erfragt wird. Diese Handy-Nummer nutzen die Betrüger dann zum Bezahlen auf verschiedenen Online-Plattformen und das Bezahlen per Handy-Rechnung.
Facebook gehackt? So kann man sich vor Profil-Kopien schützen
Damit ihr euch vor dem Betrug durch Facebook-Klon-Profile schützen könnt, sollte folgendes beachtet werden:
- Facebook-Nutzer, deren Profil kopiert wird, bekommen hiervon in der Regel nichts mit, immerhin werden die Informationen für das Duplikat einfach vom öffentlichen Facebook-Profil übernommen.
- Bestimmte Daten, wie das Titelbild und der Name müssen bei Facebook öffentlich bleiben.
- Viele weitere Informationen, darunter das Profilbild, werden ebenfalls öffentlich sichtbar gehalten.
- Solltet ihr Freundschaftsanfragen von Freunden bekommen, die ihr bereits in eurer Kontaktliste wähnt, sollten die Alarmglocken läuten. Fragt den Freund über einen alternativen Kommunikationsweg, z. B. per Telefon oder WhatsApp, ob dieser tatsächlich hinter dem neuen Facebook-Profil mit seinem Namen steckt.
- Skeptisch werden solltet ihr, wenn ihr im Namen eines Facebook-Freundes Nachrichten erhaltet, die ungewöhnliche Rechtschreibfehler aufweisen. Häufig agieren die Facebook-Klon-Betrüger aus dem Ausland, so dass es hier, genauso wie bei Phishing-Mails durchaus Anzeichen über einen Betrugsversuch geben kann.
- Verneint euer Freund, einen neuen Account erstellt zu haben, sollte dieser schleunigst alle weiteren Freunde in seiner Kontaktliste warnen, damit diese nicht zu Betrugsopfern werden.
- Habt ihr die Freundschaftsanfrage gewissenlos bestätigt, gebt im Chatgespräch keine persönlichen Daten heraus. Ist dies bereits geschehen, kontaktiert euren Mobilfunkanbieter etc. über den etwaigen Betrugsversuch.
Facebook: Dinosaurier hilft bei Privatsphäre-Einstellungen
Um zu verhindern, dass euer Profil bei Facebook gehackt und für einen Klon missbraucht wird, solltet ihr so wenig Informationen, wie möglich öffentlich einstellen. Achtet auch, mit wem ihr bei Facebook eine Freundschaft eingeht. Häufig verstecken sich hinter Hackern vermeintlich hübsche Damen oder Herren, die euch über ein vorteilhaftes Profilbild zur Freundschaft animieren wollen, ohne dass ihr diese Person kennt.
Facebook-Profil gestohlen: was tun?
Regelmäßig solltet ihr euren eigenen Namen bei Facebook suchen, um zu überprüfen, ob eventuell auch euer Profil bereits gehackt wurde. Häufig wird das eigene Profil von den Betrügern vorsorglich gesperrt, daher sollte über das Profil eines Freundes nach dem eigenen Namen gesucht werden. Stellt ihr fest, dass euer Profil gefälscht wurde, meldet dieses sofort bei Facebook. Zudem solltet ihr den eigenen Freundeskreis über den Identitätsdiebstahl informieren.
Wurdet ihr bereits Betrugsopfer, erstellt Screenshots vom Fake-Profil und von Nachrichten, die an andere in eurem Namen gegangen sind. Informiert Paypal, euren Mobilfunkanbieter und Co., um finanziellen Schaden zu vermeiden. Auch den Gang zur Polizei solltet ihr nehmen, um nicht von Betrügern auf virtuellem Wege geprellt zu werden.
Zum Thema:
- „Haha, erinnerst du dich an dieses Bild?“ bei Facebook -Warnung
Quelle: Mimikama