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Zocken auf dem Laptop, geht das überhaupt? Ein Selbstversuch


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Ein Rechner gehört an den Schreibtisch. Ohne Wasserkühlung, aktueller Grafikkarte und Vierkernprozessor kann schließlich nicht von echtem PC-Gaming die Rede sein. Dennoch gibt es auch eine Reihe Laptops, die trotz des kleinen Gehäuses vergleichbare Leistung versprechen. Ich hab den Selbstversuch gewagt und eine Woche mit dem AERO 15X verbracht.

GIGABYTE - AERO 15X - Trailer

Wer an einen Laptop denkt, der sieht für gewöhnlich fleißige Studenten vor seinem geistigen Auge, die in den Cafés der Stadt eifrig an ihren Hausarbeiten feilen, das Netz nach den neusten Memes durchstöbern und zwischendurch die ein oder andere Runde Hearthstone absolvieren. Der Laptop ist ein schlankes Arbeitsgerät, dass seine Bestimmung vor allem im Berufsleben und im akademischen Alltag gefunden hat. Als vollwertige Gaming-Maschine, die auch Hardware-hungrige Triple-A-Spiele meistert, nehmen das Gerät hingegen nur die wenigsten wahr. Das sollten sie aber.

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Keine Kompromisse

Auch ich war zugegeben skeptisch, was das Gaming auf einem Laptop angeht. Schließlich bin ich es seit Kindestagen gewöhnt, mich zum spielen am Schreibtisch niederzulassen und auf den Startknopf eines monströsen Rechners zu drücken, in dem die möglichst neuste Hardware schnurrt, was auch immer das klamme Budget eben erlaubte. Was ein echter PC vermag, kann ein Laptop doch niemals leisten. Nach einer Woche mit dem Aero 15X vom Gigabyte sehe ich das allerdings anders, denn die Ausstattung des schmalen Kraftpakets steht meinem heimischen Desktop-PC in nichts nach.

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In dem schicken Plastikgehäuse schlummert nämlich nicht nur eine GeForce GTX 1070 mit 8GB Grafikspeicher sondern Intel Core i7-7700HQ Prozessor. Dazu gesellen sich 2 x 8GB DDR4-2400 Riegel, also insgesamt 16GB Arbeitsspeicher, um das 15,6 Zoll große Display mit möglichst detailliertem Full-HD-Glanz zu füllen.

Das sind nicht nur in der Theorie beeindruckende Zahlen, auch in der Praxis liefert der AERO 15X deutlich mehr Leistung, als ich einem Laptop bisher zugetraut habe. Kingdom Come Deliverance konnte ich in einer Auflösung von 1920 mal 1080 und Voreinstellung Ultra Hoch weitestgehend flüssig spielen, obwohl das noch etwas verbuggte Testmuster natürlich keine Referenz darstellen kann. Doom hingegen bietet sich als Benchmark-Titel hervorragend an und bei konstant über 100 Frames pro Sekunde auf maximalen Einstellungen dürften keine Zweifel mehr übrig sein.

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Nicht nur das, was auf dem Bildschirm abgebildet ist, macht optisch viel her. So präsentiert sich das Gehäuse in schlichtem aber schickem Schwarz, der Bildschirm ist schlanke 5 Millimeter dick und mit 2,1 Kilogramm wiegt er — für einen Gaming-Laptop — auch vergleichsweise wenig.

K(l)eine Kompromisse

Das schlanke Gehäuse und geringe Gewicht des AERO 15X sind natürlich nicht ganz ohne Abstriche möglich. So ist etwa kein Laufwerk für Blu-rays oder DVDs verbaut. Das ist keine große Überraschung, schließlich neigt sich das Zeitalter der optischen Datenträger seinem Ende entgegen. Streaming und Digital Copy sind die Schlagworte der Zukunft. Gerade aber, wenn vielleicht eine längere Zugfahrt ansteht, die ich mir mit einem Spielfilm verkürzen will, ziehe ich den Kürzeren, denn stabiles Internet ist im Zug schließlich keine Selbstverständlichkeit. Das ist jedoch Kritik auf hohem Niveau, mit ausreichender Vorbereitung lassen sich schließlich auch solche Situationen meistern, etwa durch externe Laufwerke oder dem Offline-Modus von Netflix.

Allerdings nimmt, beziehungsweise erschwert dir das fehlende Laufwerk spürbar die Option, auch ältere Spiele zu installieren, die nie als Download-Titel erschienen sind. Gerade Spiele aus den frühen 2000ern finden sich nur selten bei Steam & Co, weshalb ich auf eine Partie Tony Hawk's Pro Skater 3 für zwischendurch leider verzichten muss. Zugegeben, mit derart praller Power, die in dem Aero 15X steckt, sind Retro-Spiele ohne Frage keine Priorität im Design-Prozess gewesen, dennoch ist es für Nostalgiker wie mich ein gewisser Wermutstropfen.

Zocken außer Haus?

Hinsichtlich der reinen Leistung ist echtes PC-Gaming mittlerweile offenbar auch auf dem Laptop möglich, soviel hat mir der AERO 15X bewiesen. Nur ob das auch wirklich praktisch ist, muss jeder für sich entscheiden. Allein die Abhängigkeit von stabilen Wlan ist in Zeiten der Helden-Shooter, Battle-Royale-Ableger und MOBAs das A und O. Auch für Maus und Mauspad ist nicht immer und überall Platz.

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Als ich am Wochenende meine Eltern besuchte, war der Laptop in der Tat enorm praktisch. Mein alter Rechner im heimatlichen Kinderzimmer hat seine Triple-A-Zeiten schon lange hinter sich, umso begeisterter war ich, dass ich nur die alte Maus umstöpseln musste und der Spaß konnte direkt weitergehen. Als ich auf der Rückfahrt im Zug meine Reise durch Kingdom Come: Deliverance allerdings fortsetzen wollte, verschwand der Laptop bereits nach wenigen Minuten wieder in der Tasche, nachdem mir klar wurde dass ich nirgendwo auf meinem Sitz eine Maus bedienen kann und die Steuerung per Track-Pad kategorisch nicht in Frage kommt.

Es muss gar nicht zwingend der neuste und teuerste Laptop sein. Schließlich gibt es zahllose Spiele, die nur wenig Leistung abverlangen und dennoch großartig sind.

Dazu kommt, dass der Akku zwar das Potential für bis zu zehn Stunden Laufzeit hat, unter Volllast jedoch, also während des Spielens, in der Regel nach maximal zwei Stunden Schluss ist. Auch das ist zwar immer noch ein großzügiger Zeitrahmen, allerdings drosseln anspruchsvolle Titel ihre Leistung ohne Netzteil spürbar nach unten, weshalb Spiele wie Battlefield 1 oder Doom im Energiesparmodus nur noch mit 30 Frames pro Sekunde laufen — und spätestens dann ist es kein echtes PC-Gaming mehr.

Wer also auf mobiles Gaming in Bus, Bahn, Park oder am Strand steht, ist mit der Nintendo Switch nach wie vor am besten bedient. Wer allerdings einen Rechner für mehrere Standorte sucht, etwa für den Arbeitsplatz oder einen zweiten Wohnsitz, braucht nicht zwingend in einen zweiten Desktop-PC investieren, sondern bekommt mit dem AERO 15X ebensoviel Leistung in tragbarer Form.

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