Jetzt wird es eng für Huawei: Die Europäische Kommission erwägt einen Ausschluss des chinesischen Herstellers vom 5G-Netzaufbau in Europa. Ein Meeting der Industrievereinigung GSMA soll Ende Februar stattfinden, um das weitere Vorgehen abzustimmen.
Dass Licht und Schatten manchmal nah beieinanderliegen, bekommt Huawei zu spüren. Zwar konnte der Konzern 2018 ein starkes Verkaufsplus erzielen und mehr als 206 Millionen Smartphones unter die Leute bringen, auf dem milliardenträchtigen Netzwerk-Markt sieht es für Huawei aufgrund von Spionagevorwürfen aber düster aus. Nun hat sich auch die Europäische Kommission dem Thema angenommen, berichtet Reuters.
5G-Netzaufbau: Europäische Kommission erwägt Komplettausschluss von Huawei
Nicht näher genannte Quellen aus dem Brüsseler Umfeld der Behörde sprechen darüber, dass die Europäische Kommission über einen Komplettausschluss Huaweis vom 5G-Netzaufbau in Europa nachdenkt. Als Grund werden Sicherheitsbedenken genannt.
Seit Monaten steht Huawei im Kreuzfeuer der Kritik. Dem Konzern wird eine zu große Nähe zur chinesischen Staatsführung nachgesagt, selbst Spionage-Vorwürfe stehen im Raum. Beweise für diese Anschuldigungen gab es bislang keine, im Gegenteil: Der New York Times zufolge hätten Dokumente von Edward Snowden gezeigt, dass der US-amerikanische Geheimdienst NSA 2010 selbst bei Huawei eingebrochen sei, um die Technik des Herstellers besser zu verstehen und gegebenenfalls Hintertüren zur Spionage gegen verfeindete Staaten zu finden.
Wusstet ihr es? So spricht man „Huawei“ richtig aus:
Sicherheitsbedenken gegen Huawei: GSMA berät weiteres Vorgehen
Wie es für Huawei weitergeht, dürfte sich Ende Februar zeigen: Mats Granryd, Generaldirektor der Industrievereinigung GSMA, hat die Mitglieder zu einem Meeting eingeladen, um die Vorwürfe gegen Huawei und das weitere Vorgehen zu debattieren. Die GSMA vertritt mehr als 800 Mitglieder und 200 Netzwerkinfrastruktur-Hersteller und spielt eine zentrale beim Netzaufbau in Europa. Die Deutsche Telekom, ebenfalls ein Mitglied der GSMA, warnte bereits, dass ein Ausschluss von Huawei den 5G-Netzaufbau in Deutschland um Jahre zurückwerfen konnte.