Schwere Zeiten für Huawei: Nachdem der chinesische Hersteller zunehmend unter Druck gerät, hat Konzernchef Ren Zhengfei die Belegschaft auf eine harte Zukunft eingestellt. Für einige Mitarbeiter hat der Huawei-CEO eine besondere Botschaft parat.
Als ehemaliger Major der chinesischen Volksbefreiungsarmee weiß Ren Zhengfei, was Disziplin und Leistungsbereitschaft bedeutet. Genau diese Tugenden scheint der Huawei-Chef jetzt von seinen Angestellten einzufordern, um die aktuelle Krise überstehen zu können. Dazu bedient sich Zhengfei dem ältesten Druckmittel in der Marktwirtschaft: Entlassungen.
Huawei-Chef: Müssen „mittelmäßige“ Mitarbeiter entlassen
„Wir müssen uns von einigen mittelmäßigen Mitarbeitern trennen und unsere Personalkosten senken“, so der Huawei-Gründer in einer E-Mail an die eigene Belegschaft. Der Financial Times zufolge belaufen sich Huaweis Personalkosten und Dividenden auf mehr als 30 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Welche der über 180.000 Angestellten konkret gemeint sind, ließ Zhengfei allerdings offen. Die Ankündigung dürfte daher eher einer Drohung gleichkommen. Zwischen den Zeilen: Wer sich nicht besonders anstrengt, wird wohl sonst seinen Job verlieren.
Laut Zhengfei werde die Gesamtsituation wohl nicht so glänzend, wie man es sich erhofft habe: „Wir müssen uns auf schwere Zeiten gefasst machen.“ Insbesondere beim 5G-Netzaufbau rechnet der Huawei-Chef mit Hürden. Dieser soll nicht so einfach vonstattengehen wie beim Vorgänger.
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Spionage-Vorwürfe: Huawei bestreitet die Anschuldigungen
Auf dem Smartphone-Markt steht Huawei glänzend dar. Das Unternehmen konnte im vergangenen Jahr 200 Millionen Geräte absetzen und Apple von Platz 2 der größten Hersteller verdrängen. Die Probleme des Unternehmens liegen nicht in wirtschaftlicher Natur, sondern sind politisch begründet. Dem Konzern wird vorgeworfen, eine zu große Nähe zur chinesischen Staatsführung zu haben. Selbst der Vorwurf der Spionage steht im Raum. Aus diesem Grund diskutiert selbst die Bundesregierung, ob sie den Hersteller vom 5G-Netzausbau ausschließen soll. Ähnliche Schritte sind bereits die Regierungen von Australien und Neuseeland gegangen.
Huawei selbst bestreitet vehement die Anschuldigungen. Bislang konnte man dem chinesischen Konzern auch nichts Gegenteiliges nachweisen.