Ein Smartphone zu bauen ist kompliziert und dauert Stunden? Nicht mit dem Kite-Baukasten. In nur fünf Minuten bastelt ihr ein eigenes Modell ganz nach euren Wünschen.
Kite: Das Do-it-yourself-Smartphone
Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter zeigen sich immer wieder Highlights des menschlichen Erfindergeists: Aktuell sorgt ein Projekt für Aufsehen, mit dem man sich sein eigenes Smartphone bastelt. Ganz einfach in fünf Minuten.
Alles, was man dafür braucht, ist ein Schraubenzieher. Der Rest kommt in einem fertigen Baukasten mit Anleitung. Herzstück des Smartphones ist dabei das eigens entwickelte KiteBoard, auf dem ein Qualcomm-Snapdragon-450-Chip sitzt.
Zur weiteren Ausstattung gehören eine 12-MP-Kamera, 2 GB RAM, 16 GB Speicher, eine SD-Karte und ein Akku mit 3.000 mAh. WLAN, LTE und USB 3.0 sind ebenfalls integriert. Als Betriebssystem kommt zunächst Android 7.1 zum Einsatz, später sollen auch neuere Versionen unterstützt werden.
Zum Selbstbau-Kit gehört auch eine Erweiterung. Damit lässt sich ein Raspberry-Pi, also ein Mini-Computer, mit dem Smartphone koppeln und weitere Funktionen programmieren, wie zum Beispiel eine kleine LED-Anzeige auf der Rückseite. Weitere Bauteile sind ein Display, Hörmuschel, Kopfhöreranschluss, Lautsprecher, Antennen und Verbindungskabel. Im ersten Moment ein Manko: Ein Gehäuse ist nicht enthalten – das muss man am 3D-Drucker selbst herstellen.
Über die Erweiterungen mit dem Raspberry lässt sich auch ein zweites Display bespielen. Einer der Software-Entwickler von Kite lässt damit seinen Namen über einen kleines LED-Band laufen.
Kite-Smartphone: Finanzierung über Kickstarter
Wer sich sein eigenes Smartphone zusammenbasteln möchte, muss sich allerdings noch gedulden: Derzeit läuft noch bis Ende Mai auf der Crowdfundnig-Plattform Kickstarter eine Kampagne, um Geld und Unterstützer zu bekommen. Das Finanzierungsziel liegt bei knapp 800.000 Euro, um damit 3.000 Sets herstellen zu können. Für umgerechnet aktuell rund 230 Euro kann man sich einen Smartphone-Baukasten sichern. Ausgeliefert werden soll im Januar 2019.
Die Idee eines modularen Smartphones ist dabei gar nicht neu. Das Unternehmen Phoneblocks stellt bereits vor einigen Jahren ein Gerät vor. Auch Google war lange Zeit mit dem Project Ara vertreten. Nachdem Google das Aus des Projekts vor zwei Jahren verkündetet, ist es allerdings ruhig geworden.
In der Theorie hören sich die Konzepte vielversprechend an, allerdings scheint es an der praktischen Umsetzung zu hapern. Immer wieder stoßen die Hersteller auf neue Probleme, die es zu lösen gilt. Und seien wir ganz ehrlich: Einen Schönheitspreis gewinnt das Kite-Smartphone auch nicht gerade.
Quelle: iSquare mobility, Kickstarter, Hackaday