Holla, ein Rasierer-Test auf GIGA. Was dieses Wundermodell wohl kann? Nein, Bluetooth besitzt es nicht. Das bleibt vorerst der Zahnbürste überlassen.
„Smartphone-Technik für den Rasierer“ überschreibt die FAZ ihren Bericht zum Philips S9000 Prestige. Ja, sogar dieses Blatt hat sich den Haarkürzer vorgenommen. Dabei kennzeichnen den Rasierer eigentlich nur zwei Besonderheiten: Er wird kabellos aufgeladen. Und er ist sehr teuer.
Kann man das Smartphone mit dem Rasierer-Pad aufladen?
Kabellos aufladen, soso. Der Philips S9000 Prestige kommt mit einem edlen Qi-Ladepad, dessen LED-Kreis als Badbeleuchtung taugt. Da kommen wir sofort auf Unfug: Kann ich während des Rasierens im Bad mein iPhone in der Rasierer-Ladestation aufladen? Ja, natürlich! Und meinen Rasierer mit dem Smartphone-Ladepad am Schreibtisch?Ja, natürlich! Und kann ich mit dem Smartphone Huawei Mate 20 Pro das Philips-Gerät aufladen? Ja, natürlich! Und mache ich das im Alltag? Nein, natürlich nicht!
Philips S9000 Prestige im Test: Die Rasur
Kommen wir zur Hauptaufgabe des S9000 Prestige, der Rasur. Beim ersten Mal wechselte ich zum Nassrasierer, so sehr zwickte es, so unsauber war das Ergebnis. Nun ja, der Fehler lag wohl weniger am Rasierer als an der Person vor dem Spiegel:
- Verwende den Philips S9000 Prestige am besten für einen 3-Tage-Bart, nicht für einen 5-Tage-Bart.
- Führe den Rasierer in kreisförmigen Bewegungen über die Haut, statt von oben nach unten. Und drücke nicht zu fest.
- Gewöhne dich und deine Haut ein paar Wochen lang an das neue Pflegeerlebnis.
Ich gelobte Besserung, ich besserte mich, es besserte sich: Schon nach der zweiten Rasur traute ich mich ins Büro, ohne vorher nochmal zum Nassrasierer zu greifen.
Vor ein paar Jahren besaß ich schon so einen Philips-Rasierer mit drei runden Schneideköpfen, bis ich doch lieber beim Drei-bis-fünf-Tage-Bart blieb. Im Gegensatz zu dem alten, günstigen Modell, stellte sich der S9000 Prestige mittlerweile als Wohltat heraus. Der Hersteller informiert, warum er so gut tut:
- NanoTech-Präzisionsklingen mit extra scharfen (!) Kanten.
- Scherköpfe mit widerstandsloser (!) Metallpigment-Beschichtung.
Und dann gibt es ja noch den „BeardAdapt Sensor“, der über 15 Mal pro Sekunde (!) die Bartdichte überprüft und die Rasurleistung anpasst – auf welche Weise auch immer. Damit soll eigentlich auch die Rasur eines Sieben-Tage-Barts möglich sein, was ich aber (noch) nicht unterschreiben möchte.
Ich glaube vorerst den Produktentwicklern, bin sehr zufrieden mit dem Rasurergebnis und greife trotzdem zum Gillette 3-in-1-Styler, um damit die Kanten zum Haaransatz zu optimieren. Denn der Wechsel des Aufsatzes ist mir zu umständlich. Der kompakte Gillette ist übrigens wunderbar für den Stoppelbart auf Reisen. Der Philips S9000 Prestige bleibt lieber zu Hause.
Fazit: Der Philips S9000 Prestige ist ein toller Rasierer. Und mit 469,99 Euro UVP völlig überteuert (Amazon-Preis: 345 Euro).
Test-Wertung für den Philips S9000 Prestige:
- Haptik, Verarbeitung und Design: 5/5
- Funktions- und Lieferumfang: 5/5
- Praxis: 4/5
- Ergebnis: 4/5
Gesamt: 90 Prozent
Philips S9000 Prestige im Test: Das hat uns gut gefallen
- Fühlt sich gut an, schneidet gut.
- Erlaubt Trocken- und Nassrasur, auch unter der Dusche.
- Barttrimmer-Aufsatz ist im Lieferumfang enthalten.
- Summt nicht zu laut oder klapprig.
- Das Ladepad reduziert die Kabelstöpselei. Dank Qi-Technik können auch andere Geräte geladen werden.
- Die Qualität ist hoch, auch die des mitgelieferten Cases.
Das hat uns nicht so gut gefallen
- Für Reisen, die längere Rasuren als die Akkulaufzeit (60 Minuten) benötigen, ist er unpraktisch: Mangels alternativem Ladeanschluss muss man das (zu groß geratene) Ladepad und das voluminöse Case mitnehmen.
- Der Wechsel des Aufsatzes vom 3-Scheren-Kopf auf den Barttrimmer ist nicht optimal gelöst. Hierfür nutzte ich lieber meinen alten Rasierer.
- Zumindest der Straßenpreis der Version ohne Qi-Ladefunktion ist wesentlich niedriger. Unser Testmodell ist schon ziemlich teuer.