Eine SSD-Festplatte hat gegenüber normalen Harddisks eine Menge Vorteile. Aber die andersartige Festplatte braucht dringend die SSD-TRIM-Technologie, sonst wird die Disk immer langsamer. Was das bedeutet und was ihr beeinflussen könnt, erklären wir hier.
TRIM ist ein spezieller Befehl bei Flash-Speichern, mit dem gelöschte Speicherblöcke als wiederbeschreibbar markiert werden. Windows 7 und seine Nachfolger unterstützen SSD-Platten gut, aber der TRIM-Befehl ist leider nicht Bestandteil des Betriebssystems.
Wofür braucht man SSD TRIM?
Weil es den Befehl in Windows XP nicht gab, musste er durch Spezialprogramme nachgerüstet werden. Geschieht das nicht, wird eine SSD mit der Zeit immer langsamer. Die Gründe?
- Dann muss die Platte vor jedem Füllen eines Speicherblocks diesen erst prüfen, anschließend leeren und erst dann kann er neu beschrieben werden. Das kostet Zeit.
- Im Auslieferungszustand sind alle Speicherblöcke leer.
- Werden sie später gefüllt und wieder geleert, dann müssen sie speziell zur Wiederbefüllung bereinigt werden.
Wie bei normalen Festplatten auch, werden zuerst die Dateieinträge im Inhaltsverzeichnis der SSD gelöscht. Doch hier wie da ist der tatsächliche Inhalt ja noch vorhanden. Auf einer handelsüblichen Festplatte ist das kein Problem, weil das Betriebssystem bzw. der Controller diese Bereiche einfach überschreiben können.
Bei Flash-Speicher und nichts anderes ist eine SSD (Solid-State-Drive), muss auf jeden Fall der Speicherblock erst geleert bzw. explizit als wiederverwendbar markiert werden. Das ist eine Eigenheit solcher Speichermedien und der Grund, warum speziell ältere Platten mit einem SSD TRIM-Tool nachgerüstet werden mussten.
Ist SSD TRIM heute noch notwendig?
Heutzutage unterstützen die meisten SSD den TRIM-Befehl von Haus aus. Und Windows 7 bzw. Windows Server 2008 kommen seit Oktober 2009 auch damit zurecht. Es werden also keine Tools mehr benötigt und die SSD arbeitet mit dem Betriebssystem perfekt zusammen. Seit 2010 kommt auch Linux damit zurecht und das Mac OS zog im Sommer 2011 nach.
Eine spezielle Controller-Logik in SSD sorgt für eine weitere Performance-Verbesserung. Garbage Collection nennt sich eine Technik, bei der leere Speicherbereiche einer SSD ohne TRIM-Unterstützung durch ein Betriebssystem automatisch gelöscht werden.
Nachdem ihr euch also um das SSD TRIM-Problem eigentlich nicht mehr kümmern müsst, sind andere Systemeinstellungen eines Windows-Systems hinsichtlich der SSD viel wichtiger. Wie hoffentlich jeder weiß, muss und soll eine SSD nicht defragmentiert werden. Aber auch die eigentlich nützlichen Windows-Funktionen Prefetch und Superfetch können sich nachteilig auf die SSD-Performance auswirken. Üblicherweise werden sie während der Installation vom Setup der Platte automatisch deaktiviert. Wenn das allerdings nicht so ist, solltet ihr diese Schritte manuell nachholen.
SSD Trim aktivieren
Falls ihr dennoch SSD Trim aktivieren müsst, könnt ihr dies über die Kommandozeile in Windows tun. Hierfür benötigt ihr Administratorenrechte. Gebt hier den folgenden Befehl ein:
fsutil behavior query disabledeletenotify
Sollte im Ergebnis der Wert DisableDeleteNotify = 0 erscheinen, ist TRIM bereits aktiv. Steht dort eine „1“, müsst ihr TRIM aktivieren. Ladet euch hierfür die aktuellsten Treiber der Festplatte herunter. Zudem findet ihr in der Regel auf der Homepage des Herstellers die Konfigurationsvoraussetzungen für das Gerät. Auf eigene Gefahr könnt ihr SSD Trim manuell aktivieren. Gebt hierfür diesen Befehl in der Kommandozeile ein:
fsutil behavior set DisableDeleteNotify 0