Viele Vertreter der Generation „30+“ saßen an Abenden vor dem TV-Gerät, um bei Tele 5 und RTL 2 zu den Wrestling-Shows der damaligen WWF (heute WWE) einzuschalten. Auch wenn man heute keinen Zugang mehr zum Wrestling haben sollte, sind Namen wie „The Undertaker“, Shawn Michaels oder Hulk Hogan vielen ehemaligen Fans immer noch ein Begriff.
Wer erst später, etwa durch die Attitude-Ära, auf die heute WWE genannte Wrestling-Liga gestoßen ist, wird ebenfalls kaum an den Legenden der 80er und 90er vorbeikommen. Doch was machen die damaligen Wrestling-Stars heute eigentlich?
Wrestling Stars der 90er: Das machen sie heute
Anders als etwa beim Fußball hört die Wrestler-Karriere nicht in einem Alter zwischen 30 und 40 auf. Viele Wrestling-Stars der 90er waren bis vor kurzem noch aktiv im Ring. Andere Wrestling-Legenden sind hingegen leider viel zu früh verstoben. Was euer ehemaliger Wrestling-Held heute so treibt, zeigen wir euch auf den nächsten Seiten. In den Kommentaren könnt ihr uns euren All-Time-Favorite nennen.
Wrestling-Stars: Von Hulk Hogan bis „Ultimate Warrior“
Die ersten Schritte als „richtige“ Sportart nahm das Wrestling in den 50er-Jahren in den USA. Die WWE ist das weltweit bekannteste Wrestling-Unternehmen. Daneben gibt es jedoch zahlreiche actionreiche Ligen. Auch Deutschland kann etwa mit der wXw oder der GWF eigene Wrestling-Ligen aufweisen. Besonders in den Neunzigern waren die Wrestling-Superstars stark auf „Gimmicks“ und teils unrealistische Rollen ausgelegt. Heute wird das Geschehen zwar etwas ernsthafter aufgezogen, dennoch steht immer noch der Kampf zwischen den „Guten“ („Faces“) und „Bösen“ („Heels“) im Ring im Mittelpunkt. Eine passende Story, die erklärt, warum es überhaupt zur Auseinandersetzung im Ring kommt, darf früher wie heute nicht fehlen. Die Stars von heute könnt ihr im Free-TV bei ProSieben MAXX sehen.
Doch was machen die Wrestling-Stars von früher heute so? Auf der nächsten Seite geht es weiter.
Hulk Hogan
Auch wenn man nichts mit dem Wrestling am Hut hatte, an Hulk Hogan ist man kaum vorbeigekommen. Hogan war mit verantwortlich dafür, dass die Sportunterhaltung zum Ende der Achtziger einen massiven Popularitätsschub erhielt. Auf der Leinwand war Hogan dabei nicht nur im Wrestling-Ring zu sehen. Mit „Thunder in Paradise“ hatte Terry Bollea, so sein richtiger Name, auch eine eigene TV-Serie. In „Hogan Knows Best“ zeigte Hulk Hogan in einer Reality-Soap Einblicke in sein Privatleben. Zudem hatte Hogan Gastrollen in diversen Kinofilmen, darunter Rocky 3, Gremlins 2 oder Muppets aus dem All, in Produktionen wie Mr. Babysitter übernahm Hogan gar die Hauptrolle. Bis 2015 war Hogan noch hinter den Kulissen bei der WWE aktiv, musste sich jedoch zwischenzeitlich wegen rassistischer Äußerungen zurückziehen. Inzwischen hat er zumindest teilweise Einsicht gezeigt und mischt wieder hin und wieder bei Spezialsendungen der WWE mit. Es gibt sogar Gerüchte über ein Comeback im Ring.
Yokozuna
Anders als seine Statur vermuten ließ, hatte Yokozuna ein ordentliches Move-Repertoire auf Lager. Unvergessen ist seine Fehde um den WWE-Titel gegen Bret Hart und der damit verbundene Salzwurf in Gesicht des Hitmans durch Manager Mr. Fuji. 1998 wurde Yokozuna bei der WWE entlassen. Im Alter von nur 34 Jahren ist Yokozuna leider an einem Herzinfarkt gestorben.
Bret Hart
Denkt man an die „guten“ Wrestler aus den Neunzigern, kommt man kaum an Bret „The Hitman“ Hart vorbei. Unvergessen ist der Hitman nicht nur durch seine wrestlerischen Qualitäten, sondern auch durch seinen Einmarsch, in welchem er regelmäßig seine ikonische Sonnenbrille an ein Kind aus dem Publikum verschenkte. 1997 unterschrieb Hart einen Vertrag bei der Konkurrenzliga WCW. Infolgedessen entstand mit dem „Montreal Screwjob“ einer der größten Skandale im Wrestling-Ring (mehr dazu im Wrestling-Portal Cagematch.de). Bret Hart sollte in seinem letzten Kampf bei der WWE vor heimischem Publikum in Kanada als Sieger aus dem Ring gehen, das Match endete jedoch auf Ansage des WWE-Chairmans Vince McMahon anders als erwartet. 2010 gab es die Versöhnung und Hart kehrte noch einmal für eine Storyline zur WWE zurück. Inzwischen hat sich der Hitman zurückgezogen. 2016 erkrankte Bret Hart an Prostatakrebs, konnte diesem jedoch aufgrund einer frühzeitigen Erkennung jedoch entkommen.
Owen Hart
Die Geschichte um Owen Hart schreibt eines der tragischsten Kapitel der Wrestling-Geschichte. Der Bruder von Bret Hart zeigte sich als technisch versierter Wrestler, der durch seine Art vor und hinter den Kameras zu den beliebtesten Akteuren im Wrestling-Business gehörte. Im Rahmen der Großveranstaltung „Over The Edge“ missglückte ein Stunt, bei dem er sich vom Hallendach in den Ring abseilen sollte. Hart stürzte aus 24 Metern Höhe und verstarb noch in der Ringhalle.
Razor Ramon (Scott Hall)
Scott Hall war zu seiner WWE-Zeit besser bekannt als „Razor Ramon“. Zu den Highlights seiner Wrestling-Karriere gehört das Leiter-Match bei WrestleMania 10 gegen Shawn Michaels. 1996 schockierte er die Wrestling-Welt durch seinen Anschluss an die WCW. Scott Hall kämpfte lange Jahre gegen seine Alkoholsucht, zeigte sich aber auch hin und wieder bei WWE-Shows. 2014 wurde er als„Razor Ramon“ in die „Hall of Fame“ aufgenommen, 2020 erneut als Teil der „nWo“. Der sympathische Bösewicht ist 2023 jedoch nach Komplikationen in Folge einer Hüft-Operation verstorben.
The Undertaker
The Undertaker gehört zu den Wrestling-Stars, die sowohl die frühe Zeit, die „Attitude-Ära“ als auch die aktuelle Phase der WWE prägten. Über 25 Jahre lang verkörperte der Taker den mysteriösen Totengräber – unterbrochen von einer kurzen Rockerphase. Bei „King of the Ring 1998“ sorgte der Undertaker für einen der größten „Holy Shit“-Momente bei der WWE, als er Mick Foley vom Dach des Ringkäfigs stieß. Mehrfach wurde bereits das Karriereende des inzwischen 52-jährigen angekündigt. Sein letztes Match bestritt The Undertaker bei Wrestlemania 36 (2020), bei dem er gegen AJ Styles gewann. Sein letzter aktiver Auftritt? Auch 2023 gibt es immer wieder Gerüchte über eine Rückkehr. Die markanten, langen Haare hat er nicht mehr:
Doink
Das Clowns schrecken verbreiten können, zeigte nicht nur die Stephen-King-Verfilmung „Es“, sondern auch Doink, der Clown. Anfang der Neunziger zeichnete sich Doink durch verschiedene Scherze und fiese Attacken gegen andere Wrestling-Stars aus. Sein Markenzeichen war natürlich das Clown-Kostüm. Eine große Karriere war Doink nicht beschert, sodass er die WWE 1997 verließ. Neben einigen Auftritten in kleineren Ligen wie der ECW kam Doink immer wieder zu Gastauftritten in die WWE zurück. Einen Auftritt des originalen Clowns wird es jedoch nicht mehr geben. Der Wrestler hinter der Maske, Matt Osborne, verstarb 2013 an Herzproblemen.
„Macho Man“ Randy Savage
Viel zu viele ehemalige Wrestler sind viel zu früh verstoben, so auch der „Macho Man“ Randy Savage. Sein Markenzeichen waren die schrillen Outfits sowie sein markantes „Ouh Yeah“. Film-Fans durften ihn 2002 im Spider-Man-Film als Ring-Kämpfer „Bone Saw“ sehen. 2011 erlitt Randy Savage einen Herzinfarkt während einer Autofahrt, durch welchen er die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Das Fahrzeug krachte gegen einen Baum, durch den Aufprall starb der Macho Man.
Shawn Michaels
„The Heartbreak Kid“ Shawn Michaels stand bis 2010 im WWE-Ring. Bis heute gehört sein Theme zu den größten Ohrwürmern unter den Einmarsch-Lieder der Wrestling-Stars. Comeback-Gerüchte, wonach Shawn Michaels zu WrestleMania 33 eine In-Ring-Rückkehr feiern sollte, bestätigten sich nicht. Sein letztes Match hatte er im November 2018 im Rahmen der Großveranstaltung „Crown Jewel“ in Saudi-Arabien. IN einem Legenden-Match besiegte er an der Seite von Triple H die „Brothers of Destruction“ Kane und The Undertaker. Derzeit taucht der „Sexy Boy“ hier und da bei WWE-Veranstaltungen auf. Derzeit ist er vor allem in der WWE-Nachwuchsliga NXT als Trainer und Mentor aktiv.
Stone Cold Steve Austin
Mitte der Neunziger Jahre befand sich die WWE im Konkurrenzkampf gegen die WCW auf der Verliererseite. Erst durch den Schwung an frischen Gesichtern und den Start der „Attitude“-Ära konnte die Wrestling-Liga die Gunst der Zuschauer wieder für sich gewinnen. Eine der wichtigsten Figuren dieser Zeit ist „Stone Cold“ Steve Austin. Austin verkörperte dabei das Gegenstück zu den „Nice Guys“ und wurde durch seine Art, aber auch durch seine In-Ring-Qualitäten zu einem der beliebtesten Wrestler überhaupt. Heute könnt ihr Steve Austin im eigenen Podcast „Unleashed“ hören. 2022 kehrte er bei Wrestlemania für ein Match in den Ring zurück, bei dem es unter anderem seinen berühmten „Finishing Move“, den „Stone Cold Stunner“ gegen den WWE-Boss und langjährigen Widersacher Vince McMahon gab.
The Ultimate Warrior
„The Ultimate Warrior“ gehörte zu den größten Stars der Neunziger und war mehrfacher Champion. 1993 änderte Brian Hellwig seinen bürgerlichen Namen sogar um in „Warrior“. 2014 kehrte der Warrior nach jahrelangem Streit zurück zurück zur WWE und sollte im Rahmen der Aufnahme in die „Hall of Fame“ bei WrestleMania sogar noch in den Ring steigen. Nur wenige Tage nach seiner Aufnahme in die Ruhmeshalle erlitt der gelernte Chiropraktiker jedoch einen Herzinfarkt und starb wie so viele Wrestling-Stars leider viel zu früh im Alter von 53.
Lex Luger
In den 90ern war Lex Luger ein regelrechtes Muskelpaket. In der WWE machte er sich einen Namen, als er dem Sumo-Hünen Yokozuna auf einem Flugzeugträger einen Bodyslam verpassen konnte. 1993 und 1994 hatte er mehrere Chancen auf den damaligen WWF-Titel, konnte ihn sich aber nicht sichern. Wie so viele andere Wrestler wechselte Luger 1995 in die WCW. 2007 wurde Luger von einer Infektion erschüttert, durch die er zwischenzeitlich sogar querschnittsgelähmt war. Inzwischen kann er wieder selbständig laufen, vom Muskelpaket der 90er-Jahre ist aber nicht mehr viel übrig geblieben.
The Rock
The Rock startete als Superstar im WWE-Ring und wurde durch seine schauspielerische Leistung zum Publikumsliebling. Seine Qualitäten am Mikrofon blieben in Hollywood nicht unbeachtet. Nach mehreren Schauspielrollen während seiner Wrestling-Karriere („The Scorpion King“, „Walking Tall“) gehört Dwayne Johnson derzeit zu den Top-Stars im Filmgeschäft. Nicht umsonst gehört The Rock zu den Instagramern mit den meisten Followern. Der ehemalige Wrestler spielt inzwischen Hauptrollen in großen Hollywood-Produktionen, etwa der Baywatch-Neuauflage, kehrt zu Gastbesuchen jedoch immer wieder zur WWE zurück. Sein Terminplan und die vielen Dreharbeiten machen eine Rückkehr in den Ring inzwischen seit Jahren unmöglich. Sein letztes Match gab es 2016 bei Wrestlemania 32. Fans hoffen auf ein Comeback zur Wrestlemania im Jahr 2024. Bis dahin wird der „Black Adam“-Darsteller sicherlich noch in dem einen oder anderen Kinofilm zu sehen sein.
Natürlich ist diese Liste legendärer Wrestling-Stars nicht vollständig. Auch Mick Foley, Bam Bam Bigelow oder Ric Flair gehören zu den Größen, die das Sports-Entertainment geprägt haben. Wer war euer beliebtester Superstar in den Neunzigern? Postet eure Favoriten in die Kommentare!