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Fitbit Versa im Test: Edler Fitnesstracker im Apple-Watch-Stil

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Eines hat sich bei Fitnesstrackern über die Jahre nicht geändert: Ihre Hauptkompetenz scheint nach wie vor im Schrittezählen zu liegen. Das können Geräte für 20 Euro genauso gut wie welche um 300 Euro. Die neue Fitbit Versa reiht sich hier im oberen Ende ein, bringt dafür auch einige „smarte“ Zusatzfunktionen mit. Im Praxistest zeigt sich jedoch: Die sind, zumindest derzeit noch, eher gut gemeint als wirklich nützlich. 

Fitbit platziert die Versa mit knapp 200 Euro über der Charge 2. Man bekommt dafür 2,5 GB Speicherplatz, die man mit Apps aus dem Fitbit-App-Store, aber auch Musik befüllen kann, welche wiederum über Bluetooth-Kopfhörer wiedergegeben werden kann, ohne das Smartphone mit dabei zu haben. Ebenfalls an Board ist Fitbit Pay, was zumindest theoretisch kontaktloses Bezahlen über die Uhr ermöglicht – leider wird dies momentan noch von keiner einzigen Bank in Deutschland oder Österreich unterstützt. Gegenüber dem Topmodell, der 100 Euro teureren Ionic, müsst ihr nur auf integriertes GPS verzichten – die Lauf- und Radwege werden also nur getrackt, wenn das Smartphone mit dabei und verbunden ist.

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Fitbit Versa im Test: Design

Fitbit hat uns die Versa in der Special Edition mit grauem Stoffarmband zur Verfügung gestellt. In der Standardvariante bekommt ihr ein Kunstoffarmband in Schwarz, Rosé oder Grau – in der gleichen Farbe wird auch der Verschluss und die Uhr selbst geliefert. Die Verarbeitung wirkt solide, auch wenn die drei seitlichen Knöpfe aus Plastik gefertigt sind. Display und Pulssensoren schließen ohne Spalt oder Unebenheiten mit dem Aluminiumgehäuse ab und die Bänder sitzen fest, lassen sich durch einen kleinen Metallhebel aber sehr einfach wechseln.

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Beim Auspacken hat mich sofort überrascht, wie dünn (11 mm) und leicht (38 g) die Versa ist. Auf den ersten Blick lässt sich eine Ähnlichkeit zur Apple Watch nicht abstreiten. Doch spätestens beim ersten Einschalten fällt dann doch etwas unangenehm ins Auge: Um das eigentliche 1,34-Zoll-LC-Display zieht sich ein rund 5 mm dicker schwarzer Rand. Die Auflösung von 300 x 300 Pixeln wirkt dagegen ausreichend scharf, die automatische Helligkeitsregelung funktioniert gut und auch im direkten Sonnenlicht lässt sich noch etwas erkennen.

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Fitbit Versa im Test: Einrichtung und Bedienung

Die Einrichtung verläuft Fitbit-typisch extrem einfach: Wer schon über einen Account verfügt, muss die Versa nur per Bluetooth mit dem Smartphone und später mit dem Heim-WLAN (für App- und Musik-Transfers) koppeln. Über die Fitbit-App lässt sich die Uhr nach den eigenen Wünschen personalisieren: So hat man die Wahl zwischen dutzenden (jedoch zum Großteil von Dritt-Entwicklern erstellten) Zifferblättern und kann sich seine eigenen Trainings-, Tages- und Wochenziele setzen.

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Die Bedienung auf der Uhr geschieht über Wischgesten und drei Buttons. Per Swipe nach oben bekommt ihr die aktuellen Aktivitätsdaten des Tages, per Wisch nach unten alle Benachrichtigungen in chronologischer Reihenfolge präsentiert. Von links nach rechts navigiert ihr durch alle installierten Apps, deren Anordnung ihr, ähnlich wie bei jedem Smartphone, per Drag and Drop nach Belieben verändern könnt. Die physischen Buttons an der rechten Geräteseite öffnen die zwei erstgereihten Apps. Links befindet sich die Zurück-Taste, mir der ihr durch langen Druck auch das Schnelleinstellungs-Menü aufruft.

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Leider scheint die Versa nicht vor Rechenleistung zu strotzen: Die Navigation verläuft ruckelig, das Öffnen von Apps, Einstellungen und Benachrichtigungen dauert für meinen Geschmack zu lange. Manche Menüs sind alles andere als selbsterklärend und oft scheint völlig willkürlich, welche Einstellungen auf der Uhr, welche über die App zu verändern sind – ein Beispiel gefällig? Vor dem Start des Intervall-Timers (tolle Funktion, nebenbei bemerkt) können über die Versa alle anzuzeigenden Trainingsstatistiken ausgewählt und GPS ein- und ausgeschaltet werden. Die Intervall- und Pausenzeiten, sowie die Anzahl der Runden, können jedoch nur über die App verändert werden…

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Fitbit Versa im Test: Trainingstracking

Beim Essentiellsten spielt Fitbit seine große Stärke aus. Tatsächlich scheinen die Trainingswerte gegenüber der Fitbit Charge 2 (Test) nochmal genauer geworden zu sein. Gerade die gemessene Herzfrequenz war im Vergleich mit jener meines Polar-Brustgurts bis auf maximal zwei Schläge Differenz gleich. Auf Veränderungen reagiert die Versa jedoch träger. Für aussagekräftige Ergebnisse sollte man sie eng tragen, das Handgelenk muss dabei aber nicht abgeschnürt werden. Auch Schritte werden akkurat erkannt: Auf meiner 100-Schritte-Teststrecke hat die Versa 99 registriert.

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Auf die automatische Bewegungserkennung, genannt „SmartTrack“, würde ich mich dagegen nicht verlassen: Das funktioniert bestenfalls beim Gehen, Laufen oder am Crosstrainer, nicht jedoch bei jeglichen anderen Aktivitäten im Fitnessstudio. Wenn Spinning, Aerobic-Stunden oder Gewicht-Heben überhaupt in der App aufscheinen, dann meist nur als allgemeiner „Sport“ und für eine viel zu kurze Zeitspanne. Wer solche Trainings nicht manuell startet, hat somit das Problem – und das sei hier als großes Manko ALLER Fitnesstracker erwähnt – dass sie kaum einen Einfluss auf die gezählten Schritte und vor allem den errechneten Kalorienverbrauch haben. Zum Glück gibt es die Möglichkeit, (falsch erkannte) Workouts zu bearbeiten oder nachträglich hinzuzufügen.

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Per Smartphone könnt ihr euch eure sieben Lieblings-Workouts zusammenstellen, welche einfach und jederzeit über die „Übungs-App“ der Versa gestartet werden können. Bei jedem Training könnt ihr optional GPS-Tracking übers Smartphone aktivieren, müsst jenes dafür aber dabei haben. Läufer bekommen auf Wunsch in regelmäßigen Abständen Vibrationsfeedbacks und Geschwindigkeit und Paste der letzten Etappe am Display angezeigt. Ein Sprachcoach wie bei Runtastic ist nicht verfügbar. Die Versa ist bis zu 50 Meter wasserdicht, kann also unter die Dusche oder ins Bad mitgenommen werden und sogar Schwimmtrainings aufzeichnen.

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Cool: Alle, die keine Idee haben, wie und was sie trainieren sollen, bekommen mit dem Fitbit Coach interaktive Trainingspläne mit visualisierten Übungen direkt auf’s Handgelenk. Diese werden angeblich auch regelmäßig ausgetauscht, sobald man sich einen Coach-Account erstellt und diesen mit der Fitbit-App verknüpft hat.

Fitbit Versa im Test: … und sonstige Features

Im Folgenden bekommt ihr einen Überblick über alle weiteren Funktionen, welche die Versa abseits von Sport und Fitnesstracking zu bieten hat und meine persönliche Einschätzung dazu.

Benachrichtigungen

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Die Versa serviert euch, solange sie über Bluetooth verbunden ist, alle Push-Benachrichtigungen auf’s Handgelenk – erfreulicherweise funktioniert das mit wirklich jeder App, die ihr am Smartphone installiert habt. Während ihr unter Android auf Nachrichten per WhatsApp, Facebook Messeneger und Co. mit vorgefertigten Texten und Emojis antworten könnt, habt ihr als iOS-User gar keine Möglichkeit der Interaktion auf der Uhr – es bleibt euch also nicht erspart, euer iPhone letztlich aus der Tasche zu kramen. An dieser Stelle vermisse ich ein verbautes Mikrofon und die Möglichkeit, direkt über die Versa per Diktierfunktion oder WhatsApp-Sprachnachricht antworten zu können.

Fitbit Versa im Test: Musik

2,5 GB interner Speicher sollten auch bei längeren Laufrouten reichen, um all seine Lieblingshits mit im Gepäck zu haben. Aber es gibt Hürden:

1. Problem: Die Musik kann nicht über's Smartphone, sondern muss über den PC/Laptop an die Uhr übertragen werden. Zumindest Windows-10-Usern wird's mit einer sehr intuitiven App einfach gemacht, welche im Microsoft Store verfügbar ist. Nutzer von Mac und anderen Windows-Versionen müssen sich die Fitbit-Connect-Software herunterladen. Obwohl für die Übertragung die WLAN-Verbindung genutzt wird, müsst ihr bei großen Dateimengen einige Wartezeit einplanen. Unterstützt werden MP3-, MP4-, und WMA-Formate.

2. Problem: Wer hat heute seine Tracks denn noch als lokale Dateien am Rechner? An Musikstreaming-Anbietern wird nur Deezer unterstützt – kein Spotify, Apple Music oder Amazon Music. Daran wird sich laut Fitbit auch in naher Zukunft nichts ändern.

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Die Verbindung der Uhr mit Bluetooth-Kopfhörern klappt problemlos. Dann stößt man möglicherweise aber auf ein großes Problem: Bei einigen Headphones kann die Lautstärke nicht geregelt werden – unter anderem sollen die Apple AirPods betroffen seien, wie viele User in Foren berichten. Auch mir ist das Phänomen im Test mit dem Xiaomi Bluetooth Audio Receiver aufgefallen (streng genommen kein eigenständiger Kopfhörer). Haben die Kopfhörer keine eigenständige Lautstärkenregelung, sind sie in dem Fall nicht zu gebrauchen. Allerdings konnte mir Fitbit nicht sagen, ob und welche anderen Modelle noch von dem Bug betroffen sind.

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Die zuvor übertragenen Playlisten und darin enthaltene Tracks lassen sich über die Versa direkt auswählen. Alternativ könnt ihr über die Uhr auch die Musikwiedergabe eures Smartphones steuern. Das beschränkt sich zwar auf die klassischen Funktionen Vor/Zurück, Pause und lauter/leiser, ist aber auch mit Spotify und Co. kompatibel.

Fitbit Versa im Test: Bezahlen

Bei jedem näherem Kontakt mit einem NFC-Chip vibriert die Versa und macht ihren Träger darauf aufmerksam, wie einfach es denn nicht wäre, eine Zahlung zu tätigen. Doppelt schade deswegen, dass der dazugehörige Service „Fitbit Pay“ im deutschsprachigen Raum bislang nur in der Schweiz verfügbar ist. In Deutschland und Österreich bekommt man derzeit noch nicht einmal den Menüpunkt angezeigt, um Bankdaten zu hinterlegen. Zwar ist zu hoffen, dass sich dahin gehend in nächster Zeit einiges ändern wird, andererseits werden die großen Player wie Apple, Google oder auch Samsung hier wohl den Vorzug bekommen.

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Fitbit Versa im Test: Apps

Den größten, aber leider auch missglücktesten Schritt in Richtung Smartwatch macht die Versa mit der Möglichkeit, zusätzliche Anwendungen zu installieren. Der App Store ist derzeit ähnlich etabliert wie bei uns Fitbit Pay.

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Unter den paar Dutzend Titeln findet man nur wenige bekannte, etwa eine Hue-, Nest- und eine Uber-App, die anscheinend allesamt von Fitbit selbst entwickelt wurden. Das restliche Angebot kommt von No-Name-Herausgebern und umfasst etwa Kalender, Spiele, Taschenrechner oder zusätzliche Fitness- und Ernährungsguides … zumindest ist alles kostenlos. Der Vollständigkeit halber: Bereits auf der Versa vorinstalliert sind ein (stummer) Wecker, ein Timer, eine Entspannungs- und eine Wetter-App.

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Fitbit Versa im Test: Akkulaufzeit

Im Test hielt die Versa bei kontinuierlicher Pulsmessung und Verbindung über Bluetooth mit einer Ladung genau 4 Tage und 4 Stunden durch. Das entspricht auch genau dem, was Fitbit verspricht. Im offiziellen Fitbit-Forum berichten viele Besitzer aber, dass die Akkulaufzeit nach zwei Monaten im Betrieb auf unter 24 Stunden gefallen ist. Dieses Phänomen konnte ich bisher noch nicht beobachten. Das Aufladen dauert rund zwei Stunden und passiert in dem mitgelieferten USB-Aufladeclip. Das ist vielleicht nicht so edel wie über Induktion (etwa bei der Apple Watch), hält die Uhr aber fest in der Verankerung, sodass ein unabsichtliches Lösen der Kontakte unmöglich wird.

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Fazit zur Fitbit Versa

Fitbit hat mit der Versa seinen bisher edelsten Tracker auf den Markt gebracht. Gerade die Verarbeitung, die schlanke Form und das geringe Gewicht überzeugen. Die meisten neuen Funktionen kannte man bereits von der höherpreisigen Ionic. Wirklich überzeugend und akkurat funktioniert das Fitnesstracking, also das Zählen von Schritten, Aufzeichnen von Läufen, Rad-Touren und anderen Workouts und besonders die Pulsmessung.

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Alle anderen „smarten“ Zusatzfunktionen sind (noch) nicht ausgereift, für die meisten Nutzer nicht zu gebrauchen oder kämpfen noch mit Kinderkrankheiten. Die Versa erweist sich als alltagstauglich, nicht zuletzt wegen der passablen Akkulaufzeit und der Möglichkeit, Benachrichtigungen jeder einzelnen App auf einem ausreichend großen und scharfem Display präsentiert zu bekommen. Trotzdem sind 200 Euro (UVP) ein stolzer Preis für eine Smartwatch, die eigentlich keine ist…

Fitbit Versa im Test: Bewertung

  • Verarbeitung, Haptik und Design: 4/5
  • Tragekomfort: 5/5
  • Bedienung: 3/5
  • Messwerte: 5/5
  • zugehörige Software: 3/5
  • Funktionsumfang: 2/5
  • Akku: 3/5

Gesamt: 71 %

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