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Giropay


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Nach der Fusion mit Paydirekt, ist Giropay ist der große deutsche Konkurrent zu PayPal. Immer mehr Shops greifen auf diesen Online-Bezahldienst zurück und die Kunden vertrauen ihm, weil alles über die eigene Bank läuft. Wie das funktioniert, wer es nutzt und welche Vorteile es hat, stellen wir hier vor.

Wichtiger Hinweis:

Wie Anfang Juni bekannt wurde, werden Giropay / Paydirekt zum Ende des Jahres 2024 eingestellt. Aufgrund mangelnder Akzeptanz und Nutzung hat die Fortführung dieser Bezahlungsmöglichkeit keinen Sinn mehr.

Giropay war ein rein nationaler Bezahldienst. Da aktuell am gesamteuropäischen Bezahlsystem EPI (European Payments Initiative) gearbeitet wird, wollen die deutschen Banken kein Geld mehr in ihr erfolgloses System investieren.

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Der Hauptunterschied zwischen Giropay und PayPal liegt sicherlich darin, dass ihr bei PayPal einer wildfremden Firma die Zahlung überlasst und dieser dazu eine freie Abbuchungserlaubnis für euer Konto gebt. Giropay hingegen ist ein Gemeinschaftsunternehmen von rund 1.500 deutschen Banken und Sparkassen. Also ist vermutlich auch eure Bank daran beteiligt und die Bezahlung nimmt einen direkten Weg über euer Konto. Doch dabei habt ihr die hundertprozentige Kontrolle und müsst euch beim Bezahlen einloggen, wie sonst beim Homebanking auch.

Ob man nun die eine oder die andere Methode besser findet, ist sicher eine Sache der persönlichen Vorlieben. Bei PayPal ist nicht für jede Zahlung eine sichere TAN-Kontrolle vorgesehen. Das macht das System angreifbar. Wer E-Mail-Adresse und Passwort hat, kann mit unserem PayPal-Konto auf große Einkaufstour gehen.

Wie funktioniert Giropay?

Damit ein Kunde Giropay nutzen kann, müssen grundsätzlich zwei Bedingungen erfüllt sein.

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  1. Der betreffende Shop muss die Zahlungsweise Giropay anbieten.
  2. Der Kunde muss ein Girokonto (daher der Namensbestandteil Giro) bei einer der Banken haben, die am Giropay-System teilnehmen. Das sind bereits mehr als 1.500 Kreditinstitute in Deutschland und teilweise auch in Österreich. Außerdem muss er sein Konto natürlich fürs Online-Banking freigeschaltet haben
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So einfach kann man mit Giropay bezahlen:

So bezahlt man mit Giropay

Im Grunde kann Giropay als eine etwas bequemere Möglichkeit der Überweisung betrachtet werden, die zugleich den Vorteil der sofortigen Bezahlungsbestätigung bietet. Wie bei einer normalen Überweisung auch, muss der Kunde bei seiner Bank einloggen und zur Bezahlung auch das TAN-Verfahren nutzen, das seine Bank üblicherweise verlangt. Hierin sehen die Befürworter dieser Online-Bezahlung auch den großen Vorteil. Die Sicherheit entspricht genau der, die uns die Bank üblicherweise beim Onlinebanking bietet.

Und so muss man sich die Bezahlung per Giropay vorstellen:

  • Man meldet sich bei einem Onlineshop an, der Giropay unterstützt.
  • Dort sucht man sich Artikel aus und legt sie in den Warenkorb.
  • Wenn es ans Bezahlen geht, wählt man als Zahlweise Giropay.
  • Anschließend muss man die Daten noch einmal kontrollieren, bestätigen und danach den Namen der Bank, die Bankleitzahl oder BIC angeben.
  • Dann wird man direkt zur Bank umgeleitet. Alle kaufwichtigen Daten werden mit übertragen.
  • Nach dem Login bei der Bank ist das Überweisungsformular bereits vollständig ausgefüllt. Eine letzte Kontrolle und der Kunde kann die Überweisung abschließen, wie er es normalerweise beim Onlinebanking auch macht. Also beispielsweise mit einer TAN aus dem TAN-Generator oder über eine SMS-Tan.
  • Nach Abschluss der Überweisung geht der Weg zurück zum Shop. Der Händler bekommt gleichzeitig übertragen, dass die Zahlung erfolgt ist und kann nun den Versand starten.

Vorteile von Giropay

Giropay ist definitiv ein guter Online-Bezahldienst für Sicherheitsfans. Sämtlicher Verkehr läuft über Leitungen, die mit 128 Bit verschlüsselt wurden. Zu keinem Zeitpunkt hat der Händler Zugriff auf das Bankkonto und er gibt auf der Shop-Seite auch nur seine Bankleitzahl an. Danach finden sämtliche weiteren Transaktionen auf den sicheren Bankservern statt. PINs, TANs und andere sicherheitsrelevante Daten bekommt der Händler nie zu Gesicht.

Neben den Bezahldiensten bietet Giropay auch noch eine Altersverifizierung. Wenn es darauf ankommt, seine Volljährigkeit nachzuweisen (etwa beim Ausleihen von FSK18-DVDs), kann man auch Giropay nutzen, wenn der Shop das unterstützt. Genauer gesagt Giropay ID. Auch in diesem Fall wird man zur Bank weitergeleitet, die ja alle persönlichen Daten, also auch das korrekte Geburtsdatum bestätigen kann. Man gibt eine TAN ein und wird zur ursprünglichen Webseite zurückgeleitet. Dort ist man danach sofort als volljährig anerkannt und kann seine Bestellungen abschließen.

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Lohnt sich der Giropay-Käuferschutz?

Giropay bietet auch einen Käuferschutz, aber der hat lange nicht die Vorteile von PayPal. Grob gesagt heißt Käuferschutz hier: „Innerhalb von 100 Tagen nach dem Kauf kannst du dich beschweren, wenn du die bestellte Ware nicht bekommen hast. In dem Fall und nach einer Überprüfung, die völlig im Ermessen von Giropay/Paydirekt liegt, bekommst du vielleicht dein Geld zurück – oder auch nicht.

Ihr seid also nicht davor geschützt, mangelhafte Ware geliefert zu bekommen oder das Geld nach Reklamation nicht vom Händler zurückzubekommen. In Fällen, wo PayPal also hart durchgreifen und sich den Händler vornehmen würde, könnt ihr bestenfalls hoffen, ohne Schaden aus der Sache rauszukommen. Letztlich seid ihr also so auf euch gestellt, als hättet ihr das Geld einfach überwiesen – mit einem weiteren Nachteil… ihr könnt das Geld nicht zurückbuchen.

Giropay und die Rückerstattung

Eine Besonderheit beim Giropay-Verfahren ist der Verzicht des Kunden auf Rückbuchung. Wer an diesem Verfahren teilnimmt, verzichtet bei Eingabe der Transaktionsnummer (TAN) auf sein Widerrufsrecht, das bei Überweisungen normalerweise zum Tragen kommt. Damit sollen u.a. Betrugsversuche verhindert werden, bei denen jemand teure Waren bestellt, sie mit Giropay zahlt und sich dann einfach sein Geld zurückholt.

Es ist aber nicht so, dass man in diesem Fall sein Geld riskiert. Händler, die am Giropay-Dienst teilnehmen wollen, müssen standardisierte Rückerstattungs-Regeln anbieten. Man hat also hier, wie bei jedem Onlinehandel, die üblichen Rechte auf Widerruf, Rückgabe und Garantie. Wenn der Kunde sein Geld zurückbekommt, dann erfolgt das auf dem Wege einer Rückerstattung durch den Händler. Insofern unterscheidet sich das Verfahren nicht von z.B. PayPal.

Ihr könnt in einer Liste sehen, welche Händler an Giropay teilnehmen. Sie lässt sich nach Kategorien filtern und ihr könnt sogar nach „Shops mit Aktionen“ suchen.

Giropay – Pro & Contra

Giropay hat einige gute Features, aber gegenüber etwa PayPal auch klare Nachteile. Es ist eindeutig (noch?) keine „Ein-Klick-Lösung“ wie PayPal.

Teilweise handelt es sich auch um deutliche Konzeptfehler. Wenn ihr beispielsweise noch einen TAN-Generator für das Verfahren „chipTAN optisch“ nutzt (mit den flackernden, weißen Streifen) und noch nicht auf chipTAN-QR umgestellt habt, dann ist es nahezu unmöglich, euch in einem Handy für Giropay anzumelden. Offensichtlich haben die App-Entwickler das noch nie selbst ausprobiert. Damit das funktioniert, muss der Code nämlich in ausreichender Breite angezeigt werden. Haltet ihr das Handy hochkant, könnt ihr ihn gar nicht breit genug einstellen. Versucht ihr es bei quer gehaltenem Handy, dann teilt euch die App ab einer gewissen Breite mit, dass es aus Sicherheitsgründen nicht mehr breiter angezeigt wird.

Und dass man in der Giropay-App mitgeteilt bekommt, dass man via Giropay kein Geld senden kann und stattdessen gucken soll, ob die Banking-App das Senden von Geld über Giropay erlaubt, hat schon fast etwas von einem Schildbürgerstreich.

Pro

Contra

Die Geldtransaktion erfolgt nicht über einen zwischengeschalteten Drittanbieter, sondern direkt zwischen euer Bank und dem Händler.

Der Käuferschutz hilft euch nur, wenn ihr nachweisen könnt, keine Ware bekommen zu haben.

Ihr könnt Freunden und Bekannten in Echtzeit Geld schicken. Laut Angaben auf der Web-Seite ist das kostenlos, laut den „Ergänzungsvereinbarung über die Nutzung von giropay | Kwitt“ kann die Bank dafür „eine Vergütung verlangen“. Das sollte jeder vielleicht vor der Verwendung klären

Anders als bei einer normalen Überweisung, könnt ihr bei Giropay eure Zahlung nicht zurückbuchen. Wenn etwas schiefgeht, müsst ihr euch in den meisten Fällen selbst mit dem Händler auseinandersetzen.

Datenschutz wird hier groß geschrieben.

Wenn ihr Geld an Freunde schickt, beträgt das Transaktionslimit 200 Euro. Bei Transaktionen und Kaufpreisen von über 30 Euro kann es zudem vorkommen, dass ihr eine TAN eingeben müsst und dafür euren TAN-Generator braucht.

Bei einigen Funktionen überschneiden beziehungsweise widersprechen sich die Banking-Apps und Giropay: So kann es etwa vorkommen, dass die Giropay-App sagt, ihr könnt kein Geld senden und sollt nachsehen, ob eure Banking-App das anbietet.

Online-Sicherheit und Privatsphäre: Wichtig oder nicht? (Umfrage)

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