Jeder nutzt heutzutage Messenger wie WhatsApp, aber die E-Mail ist noch lange nicht ausgestorben. Wer eine kostenlose E-Mail-Adresse braucht, findet die richtige vielleicht mit Hilfe des GIGA-Ratgebers. Wir stellen euch die besten Anbieter vor und nennen euch ihre Vor- und Nachteile.
Gerade zur Kommunikation mit Firmen und für längere Texte sind Handy-Messenger nicht geeignet. Da braucht man nach wie vor die E-Mail. Verschiedene Unternehmen bieten euch eine kostenlose E-Mail-Adresse, wobei euch natürlich klar sein muss, dass solche Angebote nie ganz kostenlos sind. Ihr zahlt dabei entweder mit euren Daten oder müsst euch mit eingeschränkten Diensten begnügen, die euch zum Upgrade bewegen sollen.
Google Mail
Google Mail (Gmail) dürfte weltweit der bekannteste Anbieter kostenloser E-Mail-Adressen sein. Dieser Service des Suchmaschinenbetreibers Google steht jedem zur Verfügung, der ein Google-Konto anlegt, zu dem dann auch noch viele andere Angebote gehören. Unter anderem Google Drive, ein Cloud-Laufwerk mit 15 GB Speicherplatz.
Ein Google-Konto braucht ihr auch, wenn ihr ein Android-Handy nutzen wollt, aber das bedeutet nicht zwangsläufig, dass ihr auch Gmail nutzen müsst. So toll das kostenlose Google-E-Mail-Konto ist, es bringt zwangsläufig mit sich, dass die Firma noch mehr über euch weiß. Das ist für viele eher abschreckend. Doch die vielen Vorteile sind bestechend.
Vor- und Nachteile von Gmail
Pro | Contra |
Kostenlos | Noch mehr Daten für Google |
Sehr guter Spam- und Virenschutz | Server stehen teilweise in den USA |
15 GB Speicherplatz | Angabe der Handynummer bei Registrierung |
Zugang zu Googles Online-Office-Programmen | |
Kombination mit dem Google Kalender | |
Apps für Android und iOS |
GMX Freemail
GMX gehört zu den ältesten deutschen E-Mail-Anbietern. Zum kostenlosen Konto bekommt ihr 2 GB Speicherplatz. Das ist bei den meisten Anbietern kostenloser E-Mail-Adressen üblich, aber eigentlich zu wenig. In der Regel stellt man bei solchen Konten nach geraumer Zeit fest, dass erwartete E-Mails nicht mehr ankommen und das liegt dann daran, dass das Postfach voll ist. Mehr Platz ist bei GMX kostenpflichtig.
Etwas ärgerlich ist auch der regelmäßige Werbe-Newsletter, der im Postfach landet und sich nicht abstellen lässt. Tipp: Einfach eine Filterregel anlegen, das Ding in einen eigenen Ordner verschieben und den automatisch nach einem Tag löschen lassen.
Vor- und Nachteile von GMX Freemail
Pro | Contra |
Kostenlos | Zwangswerbung durch einen regelmäßigen Werbe-Newsletter im Postfach |
Integrierter Kalender | Nur 2 GB Cloud-Speicher |
Spam- und Virenschutz | Inaktive Konten werden automatisch gelöscht |
Apps für Android und iOS | Angabe der Handynummer bei Registrierung |
Verschlüsselte „E-Mail made in Germany“ | |
Serverstandort: Deutschland |
Outlook
Früher hieß der kostenlose E-Mail-Service noch Hotmail. Dann wurde er von Microsoft aufgekauft und heute landet man beim Hotmail-Login automatisch bei Outlook. Benannt nach Microsofts bekanntem E-Mail-Programm, bietet euch der Dienst ein kostenloses E-Mail-Konto, bei dem ihr gleichzeitig noch Zugang zu den Onlineversionen von Microsofts Office-Programmen habt. Außerdem bekommt ihr dazu 5 GB Platz in der OneDrive-Cloud. Das Postfach selbst verfügt über 15 GB Speicherplatz und hält damit länger als der Durchschnitt.
Es gibt eigentlich nichts, das gegen ein Outlook-Konto spricht. Microsoft hat eine hohe Datensicherheit und legt keine Benutzerprofile zu Marketingzwecken an. Ab und zu nerven Sicherheitschecks, aber die dienen tatsächlich eurer Sicherheit. Im Grund vereint Outlook die besten Eigenschaften aller Dienste und integriert sich darüber hinaus sehr gut in Windows.
Vor- und Nachteile von Outlook Mail
Pro | Contra |
Kostenlos | Unklare Aussagen zum Speicherstandort |
15 GB Speicherplatz + 5 GB Cloud-Speicher | Es ist fast unmöglich, dieses Konto wieder zu schließen |
Kalender | |
Integration der gesamten MS-Office-Suite | |
Apps für Android und iOS | |
E-Mail-Adressen bei outlook.de, outlook.com oder hotmail.com möglich | |
Registrierung ohne Handynummer |
Tutanota – wenn‘s supersicher sein soll
Für einige muss ein kostenloser E-Mail-Account nicht nur die Standardfunktionen erfüllen – er soll auch sicher und anonym sein. Tutanota bietet euch ein solches Konto, allerdings müsst ihr dafür bei einigen Features etwas zurückstecken.
Zwar ist das gesamte E-Mail-Konto und auch die Übertragung verschlüsselt, aber diese Sicherheit „bezahlt“ ihr mit der Einschränkung, dass ihr Mails nur in der eigenen App oder eben im Browser lesen könnt. POP3 oder IMAP sind hier nicht möglich.
Bei Tutanota könnt ihr Adressen mit den Domains tutanota.com, tutanota.de, tutamail.com, tuta.io und keemail.me anmelden.
Vor- und Nachteile vonTutanota
Pro | Contra |
Kostenlos | Nur 1 GB Speicherplatz |
Kalenderintegration | Kein POP3 oder IMAP |
Verschlüsseltes Postfach | |
Auf Wunsch E-Mail-Verschlüsselung | |
Deutsche Server | |
Apps für alle Betriebssysteme | |
Verschiedene Adressen möglich | |
Registrierung ohne Handynummer |
Fazit: Für jeden etwas
Outlook und Gmail ähneln sich hinsichtlich der Leistungen und Sonderleistungen sehr. Was man da wählt, hängt einerseits von den persönlichen Vorlieben ab und andererseits davon, in welcher Betriebssystemumgebung man sich bewegt. Ein Microsoft-Konto ist sinnvoll, wenn man auch ansonsten MS-Anwendungen nutzt. Als Android-User bietet sich das Google-Konto an.
GMX ist eigentlich nur einer von vielen „2-GB-Anbietern“. Was ihr da bekommt, kriegt ihr auch bei zahlreichen anderen Diensten – minus der Werbung.
Tutanota ist da schon spezieller. Wer wirklich Wert auf Mailverschlüsselung und sichere Übertragung legt, ist hier richtig. Allerdings ist ein Speicherangebot von nur 1 GB nicht zeitgemäß, und für mehr muss man zahlen – dabei hat dann immer noch nicht so viel Platz wie bei Google oder Microsoft.
Wer Angst vor Überwachung hat und sich fürchtet, weil er mehr Werbung für Kühlschränke sieht, weil er bei Google nach „Bier kühlen“ gesucht hat, der sollte sich auch von Gmail fernhalten. Google lässt die Mails von seinem System lesen, um sie zum Beispiel kategorisieren zu können, euch Links zum Austragen aus Newslettern zu zeigen, aber eben auch für Werbezwecke. Richtig gruselig wird’s also, wenn ihr jemandem vom Neugeborenen eures Nachbarn erzählt und daraufhin überall Windelwerbung seht.
Letztendlich solltet ihr nach euren Bedürfnissen entscheiden: Wie viel Platz braucht ihr, mit welchen Systemen arbeitet ihr, wie hoch ist euer Bedürfnis nach Sicherheit?