Wer testen will, wie schnell seine Internetverbindung ist, braucht dazu einen Speedtest. Manch einer hat eine passende Adresse in den Bookmarks, aber die meisten von uns geben einfach „Speedtest“ bei Google ein, um eine Seite zur Messung der Internetgeschwindigkeit zu finden. Und jetzt gibt es endlich ein Feature, das es in den USA schon lange gab: Googles Speedtest…
Internetprovider locken mit abenteuerlichen Angaben zur Verbindungsgeschwindigkeit, aber im Kleingedruckten ist dann zu lesen, dass es sich dabei nur um ein „maximal erreichbares Tempo“ handelt, das nicht ständig und überall erreicht wird. Wenn ihr testen wollt, wie hoch die Down- und Upload-Geschwindigkeit eures Anschlusses ist, braucht ihr dazu einen aussagekräftigen Test. Den bekommt ihr jetzt aus dem Hause Google – aber ihr solltet ihn mit Vorsicht betrachten.
Wie funktioniert der Google-Speedtest?
Wenn ihr bei Google die Suchworte „Speedtest“, „Internetgeschwindigkeit“ oder „Internet Speed“ eingebt, wird euch gleich an oberster Stelle der Speedtest von Google angeboten. Alle weiteren Ergebnisse sind darunter aufgelistet.
Ihr braucht nichts weiter zu tun, als auf den Button „Speed-Test durchführen“ zu klicken und schon geht’s los. Wie bei anderen Angeboten dieser Art auch, bekommt ihr 3 Werte angezeigt:
- Die Latenz
- Die Downloadgeschwindigkeit
- Die Uploadgeschwindigkeit
Die Latenz, gemessen in Millisekunden, wird bei anderen Anbietern auch als „Ping“ bezeichnet. Damit ist Reaktionszeit der Verbindung gemeint, also wie schnell die Leitung kurze Steuerbefehle überträgt.
Bei der Bestimmung der Downloadgeschwindigkeit beziehungsweise des Upload-Tempos erfolgt bei Googles Speedtest wie bei der Konkurrenz auch: Es werden Testdateien herunter- und hochgeladen, um die Geschwindigkeit zu ermitteln.
Habt ihr mit der Google-App schon nach euren historischen Doppelgängern gesucht?
Das solltet ihr beim Speedtest bedenken
Google weist bei seinem Speedtest deutlich darauf hin, dass der eigentliche Test von einem Unternehmen namens M-Lab durchgeführt wird und zu diesem Zweck auch einige eurer Daten dort landen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass auch Google alle Arten von Daten sammelt und miteinander verbindet.
Ihr müsst euch einfach mal eines klar machen:
Kein Anbieter eines Speedtests tut das aus reiner Menschenliebe! Da werden Daten gesammelt, die sich wunderbar miteinander in Verbindung bringen und verkaufen lassen.
Wenn ihr einen Speedtest macht, erfährt der Betreiber von euch unter anderem (je nachdem welche Tests er noch im Hintergrund ablaufen lässt):
- Eure Internetgeschwindigkeit
- Eure IP-Adresse
- Euren Internetanbieter
- Eure ungefähre Position
- Welches Betriebssystem und Gerät ihr nutzt
- Welchen Browser ihr verwendet
- Welche Bildschirmauflösung ihr habt
- Ob ihr JavaScript und Werbung blockiert oder zulasst
- Auf welche Sprache der Browser eingestellt ist
Das sind Daten, die für Werbeanbieter, Browserentwickler oder Internetprovider wichtig sind, aber auch für Streaminganbieter sowie für den Smartphone- und Computerhandel.
Das sind zwar keine direkten persönlichen Daten und das meiste davon kann auch jede andere Webseite abgreifen, aber in Verbindung mit der Internetgeschwindigkeit. wird daraus für alle potentiellen Käufer ein interessantes Paket.
Wenn euch das jedoch egal ist – und eigentlich wird euch ja nichts weggenommen – dann ist der Google-Speedtest gar nicht schlecht. Allerdings hängt so ein Test auch immer von der Reaktionsgeschwindigkeit der Server auf der anderen Seite ab und die könnt ihr hier nicht auswählen. Daher können andere Speedtests durchaus andere Daten angeben. Insbesondere bei der Latenz scheinen die Daten von anderen Messungen abzuweichen.