Mit dem Cloud-Dienst MEGA hat Kim Dotcom einen direkten Nachfolger zu Megaupload gestartet. Der große Unterschied: Alle Daten werden beim Hochladen komplett verschlüsselt, nur der User selbst besitzt den Dechiffrier-Schlüssel. In der Grundversion bekommt man 50 GB Speicherplatz gratis zur Verfügung.
Mit einer aufwändigen Pressekonferenz (hier auf YouTube), die auch einen Einsatz von Polizeikräften nachstellte, hat Kim Schmitz seinen neuen Filehoster-Dienst Mega am 20.1.2013 vorgestellt. Innerhalb von 24 Stunden haben sich bereits mehr als eine Millionen Nutzer beim Megaupload-Nachfolger angemeldet. Wie funktioniert MEGA, und ist das eigentlich legal?
Der neue Cloudspeicher stellt Nutzern gegen eine E-Mail-Adresse kostenlosen Speicherplatz von 50 GB zur Verfügung. Zudem gibt es drei Bezahl-Modelle für mehr Speicher und schnelleren Zugriff:
Für die Nutzung empfiehlt der Cloud-Service den Browser Google Chrome. Zur Registrierung für einen kostenlosen Mega-Account muss man unter dem Punkt „Registrieren“ einen Usernamen, eine gültige E-Mail-Adresse und ein Passwort eingeben (rechts oben kann man auch die Sprache einstellen):
Dann erhält man an die angegebene E-Mail-Adresse eine Anmelde-Nachricht, die nur noch bestätigt werden muss. Ist man auf Mega eingeloggt, erhält man nun Zugriff auf die Datei-Oberfläche, die vergleichbaren Cloud-Diensten oder dem gewohnten Windows Explorer entspricht:
Oben können neue Ordner angelegt werden, die dann unter „Cloud-Drive“ erscheinen. Hinter dem Menüpunkt „Inbox“ können Nachrichten an andere Mega-Nutzer verschickt werden. Neue Dateien werden per Click-and-Drop oder mit Klick auf „Dateiupload“ hinzugefügt. Sind dann Files hochgeladen, kann man sich mit Rechtsklick und „Link generieren“ die URL anzeigen lassen:
Die Adresse allein reicht noch nicht zum Download, nur Nutzer mit dem Schlüssel können die Datei herunterladen.
Wenn „Dateischlüssel“ angehakt ist, wird an die URL hinter dem „!“ der Zugriffs-Code angehängt, der dann ohne weiteres Passwort z.B. per E-Mail an Freunde / Kollegen verschickt werden kann.
Das neue MEGA - legal oder illegal?
Kim Dotcom verkündet, Mega sei „das juristisch am intensivsten geprüfte Start-up der Internetgeschichte“. Aus seiner Sicht ist das neue System wasserdicht: Die Betreiber von Mega haben keine Kenntnis davon, welche Daten von den Usern hochgeladen werden, da nur die Uploader selbst den Dechiffrier-Code für ihre Files besitzen. In den Nutzungsbedingungen steht eindeutig, dass das Copyright nicht umgangen werden darf und dass die User selber verantwortlich sind. Insofern können die Betreiber nicht dafür haftbar gemacht werden, was ihre Nutzer so hochladen.
Wie bei allen Cloud-Speicherplätzen ist das Prinzip zunächst vollkommen legal - wer private Dateien, Foto-Alben, Sicherheitskopien oder eigene Dokumente hochlädt und privat teilt, bewegt sich im rechtlich sicheren Bereich. Andererseits kann der Filehosting-Dienst natürlich auch dazu genutzt werden, Copyright-geschützte Dateien anderen Nutzern zur Verfügung zu stellen - was illegal wäre. Insofern ist zu empfehlen, bei Links und Downloads von Mega Vorsicht walten zu lassen. Zudem stellt sich die Frage, ob man wichtige Files tatsächlich einem Dienst anvertrauen will, der beim letzten Mal gerichtlich geschlossen wurde - und deren Nutzer den Zugriff zu ihren Daten verloren haben. Als Backup-Lösung und für den Versand großer Dateien bieten sich auch Alternativen wie Dropbox, Google Drive oder Amazon Cloud Drive an.