Wer ist dieser SpongeBOZZ? Freunde des gepflegten Deutsch-Rap stellen sich diese Frage, seit der Rapper im Schwamm-Kostüm zunächst die Video-Plattform YouTube und dann die deutschen Albumcharts eroberte. Im folgenden Artikel gehen wir dem Phänomen SpongeBOZZ nach und klären, wer wirklich hinter der Maske steckt.
Wer ist SpongeBOZZ?
SpongeBOZZ ist ein deutscher Battle-Rapper, der vor allem durch seine Videos auf YouTube bekannt wurde. In den Videos tritt er stets in einem Spongebob-Kostüm mit aufgenähter Sonnenbrille auf. Textlich orientiert sich SpongeBOZZ am Gangsta-Rap, allerdings nimmt er sich meistens nicht allzu ernst - in seinen Songs rappt er häufig mit verstellter Stimme und vermischt Motive aus der Fernsehserie Spongebob mit typischen Gangsta-Rap-Themen (Geld scheffeln, Chicks klarmachen, Gegner dissen, etc.)
- Erstmals in Erscheinung trat er 2013 mit einem Video auf JuliensBlogBattle, einem der bekanntesten deutschen Wettbewerbe für Battle-Rap-Videos.
- SpongeBOZZ gewann den Wettbewerb gegen den Vorjahres-Sieger 4Tune. 2014 wurde er erneut Sieger - daraufhin wurde ihm der Title „God of Battle“ verliehen.
- SpongeBOZZ ist vor allem beim jüngeren Publikum beliebt. Kritiker werfen ihm deshalb vor, dass er das Spongebob-Image gezielt nutze, um den Hype um seine Person anzufeuern.
- SpongeBOZZ ist ein technisch versierter Rapper: Seine Reimtechnik bewegt sich auf einem hohen Niveau, außerdem ist er dafür bekannt, gegen ihn gerichtete Reime direkt umzudrehen und auf den Gegner umzumünzen.
- Seine Videos enden meistens mit einem Schuss und einer Stimme, die „Du fetter Hurensohn“ aus dem Off flüstert.
Das Video zum JuliensBlogBattle 2014 könnt ihr euch hier anschauen:
Wer ist SpongeBOZZ - Der Mann hinter der Maske
Gerade aufgrund der guten Technik von SpongeBOZZ wurde schnell die Vermutung laut, dass es sich beim dem YouTube-Phänomen um keinen gänzlich Unbekannten handele. Über seine wahre Identität kursierten zunächst verschiedene Theorien. Inzwischen hat sich SpongeBOZZ aber selbst geoutet und seine wahre Identität offenbart.
- Als mögliche Kandidaten wurden lange die Deutsch-Rapper Kollegah, BattleBoi Basti und Sun Diego gehandelt.
- Aufgrund Ähnlichkeiten in der Reimtechnik galt schon lange als erwiesen, dass der Rapper Sun Diego hinter dem Pseudonym SpongeBOZZ steckt.
- Bestätigt wurde diese Vermutung durch eine Aussage von Kollegah - in einem Interview mit der Rap-Zeitschrift Juice sagte er: „Ich kenne SpongeBOZZ ja auch. Wir haben mal ein Album zusammen gemacht, “Bossaura“. Blöd finde ich nur, dass er nicht langsam mal sagt: ‘Okay, ich bin’s, Sun Diego.“
Anfang 2017 kam dann die endgültige Bestätigung: Ja, hinter der Maske von SpongeBOZZ verbirgt sich tatsächlich Kollegahs früherer Homie Sun Diego. Das Outing erfolgte im neuen Video von SpongeBOZZ „Started From The Bottom/Apocalyptic Infinity“ Dort bezieht er sich gleich am Anfang auf seinen alten Künstlernamen Capri_sonne.
Danach wird er dann noch offensichtlicher und rappt:
Wenn du erfolglos mit dei'm Sh*t, aber Vollprofi bist / Denken Ho*s, sie dürfen biten und dann Gold hol'n damit / Seid ihr stolz auf mich? / Ich rede von Sun-Diego-Level, ob ihr wollt oder nicht„
In Part 2 des Videos widmet sich SpongebOZZ dann ausführlich seiner Vorgeschichte mit Kollegah. Es wird also zwar an keiner Stelle ausdrücklich gesagt: „Hey Leute, ich bin Sun Diego“ - wer zwischen den Zeilen lesen kann, versteht die Message aber dennoch sofort.
SpongeBOZZ - Der nächste King des Deutsch-Rap?
Auch wenn SpongeBOZZ zunächst nur einzelne Tracks und Videos auf YouTube veröffentlichte, zählt er inzwischen zu einem der bekanntesten Rapper Deutschlands. Sein erstes Album Planktonweed Tape schoss nach der Veröffentlichung im April 2015 - trotz verhaltener Kritiken - auf Anhieb an die Spitze der deutschen Albumsverkaufscharts. Genaue Verkaufszahlen sind bislang nicht bekannt, allerdings wurden alle 20.000 Limited Deluxe-Boxen bereits im Vorfeld verkauft. Das Album könnt ihr euch als MP3-Download unter folgendem Link in der God of Battle Edition für gerade mal 5 Euro bei Amazon runterladen:
Bildquellen: YouTube
