Der erste deutsche Swatting-Streich zieht eine Freiheitsstrafe nach sich. Der Peiniger des YouTubers Drachenlord muss für mehrere Jahre ins Gefängnis.
Der YouTuber Drachenlord ist das erste Swatting-Opfer Deutschlands. Screenshot: YouTube
Beim sogenannten Swatting handelt es sich um das Herbeiführen eines Einsatzes der Polizei, Feuerwehr oder Spezialeinheit mittels Falschmeldungen. Es kursieren bereits dutzende Videos im Internet, die YouTuber beim ausgelassenen Streamen zeigen, bis sie jäh von schwerbewaffneten SWAT-Einheiten unterbrochen werden. Dieser unschöne Trend aus den Staaten schwappte im Sommer 2015 auch nach Deutschland rüber.
Der YouTuber Rainer „Drachenlord“ Winkler darf sich fortan als erstes deutsches Swatting-Opfer bezeichnen; eine zweifelhafte Ehre. Täter Alexander S. legte ein Geständnis ab und wurde am 14. Dezember zu drei Jahren und fünf Monaten Freiheitsstrafe verurteilt, wie das Oberlandesgericht Nürnberg mitteilte. Dieses Strafmaß ist jedoch nicht allein die Summe seines Swattings: Alexander S. musste sich auch für viele Fälle von Computerbetrug, falscher Verdächtigung, Computersabotage, Sprengstoffbesitz und anderer Delikte vor Gericht verantworten.
Der Täter rief vier Mal die Einsatzkräfte, doch kam es „nur“ in einem Fall auch tatsächlich zum Einsatz. Nachdem S. bei der Feuerwehr einen angeblichen Brand in Drachenlords Wohnung gemeldet hatte, rückte diese mit 24 Mann an. Alle Fälle von „Missbrauch von Notrufen“ zusammen machen ein Jahr und fünf Monate der Freiheitsstrafe aus. Auf den konkreten Fall des Swattings entfallen insgesamt 6 Monate.
Abgesehen davon, dass solche Taten absolut infantil sind, verschwenden sie auch die Zeit und die Ressourcen von Leuten, die andernorts Leben retten könnten.
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