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Ladematte AirPower beerdigt: Was Apple aus der Pleite lernen sollte – ein Kommentar

© GIGA und Pixabay (Sensenmann)
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Jetzt ist es offiziell, Apples lang erwartete Ladematte AirPower kommt nun doch nicht mehr auf den Markt, so der Hersteller kleinlaut im jüngsten Statement. Eine zweifelhafte Premiere für die Kultfirma aus Kalifornien, denn noch nie musste Apple ein schon angekündigtes Produkt vor dem Verkauf abkündigen. Immerhin bietet die Pleite Gelegenheit, die Firmenpolitik jetzt zu überdenken.

Die letzten zwei Wochen waren spannend und aufschlussreich. Für neue Hardware braucht Apple also nicht zwingendermaßen eine Bühne – neue iPads, iMacs und nicht zuletzt die neuen AirPods bekamen auch so genügend Aufmerksamkeit. Stattdessen präsentierte uns Apple auf der Keynote am 25. März einen Ausblick auf die Zukunft des eigenen Geschäftsmodells: Apple News+ (Zeitschriften-Flatrate), Apple TV+ (Streaming-Service), Apple Arcade (Spiele-Flatrate) und die Apple Card (Kreditkarte) lenken den Fokus auf neue Dienstleitungen des iPhone-Herstellers.

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Apple kleinlaut: AirPower kommt nicht mehr

Die schlechte Nachricht gibt’s hingegen als Nachschlag kurz vorm wohlverdienten Wochenende – kurz und knapp als E-Mail, gerichtet an die Kollegen von Techcrunch. Die dürfen dann berichten, dass Apple die 2017 angekündete Ladematte AirPower doch nicht mehr auf den Markt bringt. Dan Riccio – Apples Senior Vice President für die Hardware-Entwicklung – entschuldigt sich und muss zugeben, dass man die eigenen hohen Standards ans Produkt nicht halten kann. Schon letztes Jahr gab es Medienberichte unter anderem vom Wall Street Journal und von Bloomberg, die über unübersehbare Probleme bei AirPower berichteten. Vor allem Hitzeprobleme beim Laden und zu hohe Produktionskosten sollen für die Einstellung des Projekts verantwortlich sein. Zuletzt gab es jedoch immer wieder einen Hoffnungsschimmer, so sollte die Produktion schon angelaufen sein und die Verpackung der neuen AirPods beinhalten auf der Rückseite eine schematische Darstellung von AirPower. Ergo: Die Entscheidung für die „Beerdigung“ dürfte von Apple recht kurzfristig gefällt worden sein.

AirPower sollte auch die AirPods (folgend unser Test) kabellos laden können – daraus wird jetzt nichts mehr:

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Für die Nutzer enttäuschend, für Apple mehr als nur peinlich – AirPower ist eine Pleite sondergleichen. 1,5 Jahre nach der ersten Vorstellung im September 2017, legt Apple den (Sarg)Deckel über das unheilvolle Produkt. Doch bevor wir der Ladematte die ewige Ruhe gönnen, ist es notwendig über die aus dem Bankrott zu ziehenden Lehren zu sprechen. Was sollte Apple also daraus lernen?

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Was Apple aus der Pleite lernen sollte … aber (wahrscheinlich) nicht tut

Vielleicht sollte man sich an das eigene Credo wieder erinnern: „Wir sprechen nie über zukünftige Produkte.“ Diesen Satz bekam man seinerzeit regelmäßig von Apple zu hören, hätte man sich doch daran gehalten. Im Gegensatz zur Konkurrenz war der Hersteller bekannt dafür, Produkte erst anzukündigen, wenn sie auf absehbare Zeit auch tatsächlich die Marktreife erreichen. Dies konnte zwar auch mal etwas länger dauern, aber am Ende hielt man das Versprechen. Unfertige Produkte dagegen verbleiben im Labor bei Apple. Was hätte denn dagegen gesprochen, AirPower erst später anzukündigen, wenn man sich auch sicher sein konnte? Doch Apple wollte nicht warten und verspielt am Ende sogar das Vertrauen der Kunden. Nur um mit großen Brimborium der Konkurrenz ans Bein zu pinkeln, um dann kleinlaut zurückrudern zu müssen?

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Die Produkte gibt es auch noch nicht von Apple, wurden aber auch nicht angekündigt:

Ob Apple daraus lernen wird? Ehrlich gesagt bin ich mir da nicht so sicher. Nachdenklich stimmt mich nämlich die letzte Keynote, die mehr oder weniger nur aus unscharfen Ankündigungen bestand – Apple TV+ und Apple Arcade kommen irgendwann im Herbst, Preise erfahren wir aber nicht. Die Apple-Kreditkarte soll irgendwann im Sommer aufschlagen, aber noch nicht in Deutschland. Allein Apple News+ darf man nutzen, aber natürlich nicht hierzulande. Kurzum: Apple präsentiert schon wieder unfertige Produkte und reißt das Maul auf. Eigentlich müsste man es ja jetzt besser wissen, oder?

Hinweis: Die in diesem Artikel geäußerten Meinungen stellen ausschließlich die Ansichten des Autors dar und sind nicht notwendigerweise Standpunkt der gesamten GIGA-Redaktion.

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