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Fitbit Charge 2 im Test: Auf das Wesentliche konzentriert

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Wenn der erfolgreichste Anbieter von Fitness-Trackern eine neue Version seines beliebtesten Produkts auf den Markt bringt, dann liegen die Erwartungen natürlich hoch. Und tatsächlich hat Fitbit beim neuen Charge 2 einiges verbessert, vor allem aber an den Basic-Features geschraubt. Wir haben den Tracker mehrere Wochen lang intensiv ausprobiert.

Fitbit setzt beim Charge 2 auf einen edleren Look und das gefällt. Tatsächlich war ich vom Design der ersten Generation kein Freund – sowohl das Charge als auch das Charge HR sahen vorwiegend aus wie billiges Plastikspielzeug und haben sich mit Sakko und Co nicht wirklich vertragen. Der neue Charge 2 sieht hingegen schon wegen des größeren Displays und dessen silberner Metallrahmen einfach hochwertiger aus. Der allgemeine Formfaktor ist trotzdem weiter schlicht und schmal. Zusätzlich lassen sich die Armbänder nun abnehmen und gegen andere Farbenvariationen in Kunststoff aber auch Leder tauschen.

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Übrigens: Selbst mit den Plastikbändern ist das Charge 2 nicht wasserdicht – Duschen hat es bei mir aber problemlos überstanden.

Display: Um Längen größer

Das Display des neuen Charge fällt nun viel größer aus – gleich vier Mal größer als beim Vorgänger, um genau zu sein. Abhängig vom Watchface können nun Uhrzeit, Datum, Schritte und Puls gleichzeitig angezeigt werden. Es handelt sich wie aber weiterhin nur um eine einfarbige LED-Anzeige. Optische Highlights darf man sich nicht erwarten, dafür ist der Bildschirminhalt auch in direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar.

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Navigation: Menüs komplett individualisieren

Das Display ist weiterhin nicht touch-sensitiv. Die Navigation durch die Menüs erfolgt über kurzes Drücken des einzigen Buttons auf der Seite. Durch langes Drücken werden Aktivitäten oder auch die Stoppuhr gestartet. Zum ersten Mal gibt es beim Charge nun auch Untermenüs, durch die man durch einen festen Tap aus das Display blättert – diese „Eingabemethode“ kennt man auch bereits vom Fitbit Flex.

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Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase funktioniert die Bedienung des Charge 2 sehr intuitiv. Um dies weiter zu verbessern, kann die ganze Menüstruktur über die dazugehörige App – erhältlich für Android und iOS – neu sortiert und nicht-benötigte Menüpunkte komplett deaktiviert werden.
Im Trainings-Menüpunkt lässt sich nun endlich direkt am Tracker die aufzuzeichnende Aktivität auswählen. Auch hier können über die App bis zu sieben Lieblings-Workouts hinzugefügt und sortiert werden – die Auswahl reicht von Laufen über Yoga, bis zum Intervalltraining.

Trainieren bis zum Umfallen – jetzt auch mit GPS

Mich als Intervalltraining-Lieberhaber freut’s, dass auch dieses Workout zur Auswahl steht. Noch mehr begeistert mich aber, dass in der App die Dauer der Aktivitäts- und Pause-Phasen dieser Trainingsart komplett individuell festgelegt werden können. Der Tracker informiert dann im jeweiligen Intervall durch Vibrationen.

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Auch Läufer kommen beim neuen Charge 2 auf ihre Kosten: Apps wie Runtastic und Co braucht’s jetzt nicht mehr. Das Charge 2 greift beim Start eines Lauf-Trainings auf die Standorterkennung des Smartphones zurück, wenn dieses verbunden ist – GPS-Modul ist weiterhin keines verbaut. Somit könnt ihr genau nachverfolgen, wie schnell, weit und vor allem wo ihr gelaufen seid. Um, wie bei Runtastic, während des Laufens regelmäßige Hinweise zu Strecke und Tempo zu bekommen, muss das Lauf-Workout direkt in der App gestartet werden.

Gewisse Aktivitäten werden auch automatisch vom Tracker erkannt, was sich früher oder später als extrem praktisch erweiset – nach einer Zeit vergisst man nämlich schlicht darauf, vor jedem Workout den Startknopf zu drücken. Der Charge 2 soll differenzieren können, ob sein Träger Tennis, Basketball oder Fußball spielt, am Crosstrainer steht, auf dem Fahrrad sitzt, läuft oder einen Spaziergang einlegt. In der App kann festgelegt werden, wie lange eine solche Aktivität andauern muss um auch als solche gewertet zu werden. Zumindest die automatische Erkennung von Gehen-, Lauf- und Crosstrainer-Workouts funktioniert präzise – alles andere konnte ich in der Testzeit nicht ausprobieren.

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Fast schon müßig ist bei einem Fitnesstracker zu erwähnen, dass natürlich auch Schritte und Etagen gezählt werden und auf Basis dessen, die zurückgelegte Distanz und Kalorienverbrauch berechnet werden. Die Daten werden bei aktiver Bluetooth-Verbindung direkt an’s Smartphone übertragen. Startet man die Synchronisierung manuell in der Fitbit-App, kann der Vorgang schon mal gut 10 Sekunden dauern – das ist zu lang!

Fitbit Charge 2: Der All-In-One-Begleiter ersetzt auch den Brustgurt

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Der Charge 2 hat einen Pulsmesser integriert. Eine Version ohne diesen, wie beim Vorgänger, gibt es nicht mehr. Während viele andere Tracker den Puls mit drei – oder die Apple Watch gar mit vier – LEDs am Handgelenk messen, hat der Charge 2 nur zwei Sensoren verbaut. Diese arbeiten dafür wirklich die ganze Zeit – Fitbit nennt dies die PurePulse-Technologie. Per App kann man den Pulsverlauf über den ganzen Tag verfolgen und etwaige stressige Phasen in der Arbeitsroutine erkennen. Außerdem gibt Fitbit Auskunft über den individuellen Ruhepuls und dem daraus errechneten Fitnesszustand.

Die Pulsmessung erfolgt zu meiner positiven Überraschung akkurat: Sowohl der Crosstrainer in meinem Fitnesscenter als auch eine Pulsuhr von Polar mit verbundenem Brustgurt zeigten annährend die gleiche Herzfrequenz an. Dabei war es egal, ob ich den Charge weiter unten oder weiter oben am Handgelenk getragen hatte.

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Benachrichtigungen: Ein kleiner Schritt in Richtung Smartwatch

Ebenfalls neu beim Charge 2: Fitbit integriert ein paar wenige Smartwatch-Features, die mehr gut gemeint, als wirklich praktisch sind. Der Tracker kann über Kalender-Veranstaltungen, Anrufe und Textnachrichten informieren und letztere dank des größeren Displays auch anzeigen. Leider beschränkt sich dies auf klassische SMS-Nachrichten – WhatApp und andere Apps werden, zumindest nach aktuellem Stand, nicht unterstützt. Das sollte Fitbit aber per simplem Software-Update integrieren können. Natürlich funktioniert das Ganze auch nur, solange das Smartphone per Bluetooth gekoppelt ist.

Allseits bekannte, und meiner Meinung total lästige Benachrichtigungen, wie die Aufforderungen sich zu bewegen oder auch Schlafen zu gehen, sind natürlich auch (de-)aktivierbar.

Schlafen mit dem Charge 2 – eine unangenehme Angelegenheit

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Der Charge 2 kann auch Wecken – dies macht er ebenfalls per Vibration. Der „stumme Alarm“ soll euch zum einen sanfter aus dem Schlaf holen, zum anderen im Idealfall nur euch und nicht euren Partner daneben wecken. Und obwohl der Tracker eurer Schafverhalten innerhalb seiner Möglichkeiten messen kann, gibt es keine Option eines Smart-Alarms, der euch genau in einer Leichtschlafphase aus den Träumen holt. Und ansonsten ist der Nutzen einer Schlaf-Aufzeichnung in meinen Augen gering. In der Nacht lag mein Charge 2 sowieso immer nur am Nachttisch, denn das Einschlafen damit am Arm gestaltet sich nicht gerade als sonderlich bequem.

Akku: Der Fitbit Charge 2 ist ein Dauerläufer

Ein Riesen-Argument für den Charge 2 ist dessen Akkulaufzeit: Der Tracker hat bei mir tatsächlich fast eine Woche ohne Nachladen durchgehalten, wobei ich bemerken muss, dass die Bluetooth-Verbindung dabei für längere Zeiten nicht aktiviert war – die Pulsmessung war es hingegen schon.

Aufgeladen wird der Charge 2 mittels mitgeliefertem USB-Ladeclip in rund 1-2 Stunden.

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Da ich in der Vergangenheit genügend Fitnesstracker und Smartwatches getestet habe, die gerade einmal einen Tag durchgehalten und deswegen schnell mal nicht mehr genutzt oder im leeren Zustand nur noch als nettes Accessoire getragen wurden, kann ich nicht zu sehr betonen, wie wichtig eine so lange Laufzeit bei einem Wearable ist.

Fazit: Der Charge 2 kann nicht alles, was er kann, kann er aber gut

Die Überschrift sagt schon alles: Fitbit hat sich beim Charge 2 wirklich auf die wichtigsten Funktionen besinnt und diese perfektioniert. Dabei muss man das Gerät sehen, als das, was es ist: ein Fitnesstracker und keine Smartwatch – auch wenn gewisse Benachrichtigungsfunktionen eine Annährung in diese Richtung erahnen lassen. Sollte Fitbit per Update hierbei noch Unterstützung für Whatsapp und Co nachliefern, könnte sich auch dieses Feature als sehr dienlich erweisen. Dank automatischer Workout-Erkennung, spitzen Akkulaufzeit, akkurater Pulsmessung, GPS-Unterstützung und Intervalltrainingsfunktion ist der Charge 2 für mich als Fitnesstracker-Kritiker, tatsächlich zu einem nützlichen Begleiter geworden. Einen Riesen-Mehrwert zum Vorgänger bietet der viel größere Screen, wobei die Form weiter schlicht und schmal geblieben ist.

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Der Fitbit Charge 2 ist ab jetzt für knapp 160 Euro verfügbar. Im Lieferumfang enthalten ist ein Kunstoff-Armand in den Farben Schwarz, Blau, Pflaume, Türkis oder Blau – jedes weitere kann um knapp 30 Euro nachbestellt werden. Lederarmbänder sind in den Farben Braun, Rosa und Grau optional erhältlich, schlagen sich aber mit knapp 70 Euro kräftig zu Buche.

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Zusätzlich gibt es den Charge 2 auch noch in zwei Spezialeditionen; einmal komplett in Schwarz mit einem Rahmen aus „gunmetal black“ und einmal mit lavendel-farbenem Band und rosé-goldenen Metallteilen. Die Bänder sind bei den Spezialeditionen ebenfalls aus Kunststoff, weisen aber eine etwas andere Verzierung auf und können nicht separat erworben werden.

Testbewertung:

  • Design und Verarbeitung: 3/5
  • Funktionsumfang: 4/5
  • Bedienung von Tracker und App: 4/5
  • Akkulaufzeit:4/5
  • Praxistauglichkeit: 5/5

Gesamt: 80 %

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Fitbit Charge 2 – Produktvideo

Fitbit Charge 2

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